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Dienstag, 13. Juni 2017

Brief zukleben für Dummies (auch bei e-Mail)

Endlich: Zum Schluss dieser kleinen fünfteiligen Filmserie von Alexander Lehmann kommen wir nun zu James Bond. Ja, wenn es um Verschlüsselung geht, denken alle ja gleich an den britischen Agenten und die tollen Werkzeuge, die er aus der Werkstatt von Q bekommt.

Nur leider ist das ein sprachliches Problem: Was im Internet "verschlüsseln" heisst, hat gar nichts mit Enigma, Geheimcode und so zu tun, sondern es handelt sich dabei um das simple "zukleben eines Couverts", was bei der realen Briefpost ja nicht wirklich etwas aussergewöhnliches ist. Weshalb sträuben wir uns im Internet so dagegen, unsere Brieflein zuzukleben?



Vergleichstabelle:
https://www.eff.org/de/node/82654

Dienstag, 30. Mai 2017

Eingeschriebene Brief im Internet - das gibt's doch nicht!

Sensible oder zumindest private Daten behandeln wir mit Vorsicht. Senden sie in einem eingeschriebenen Brief, legen die Akten in einen verschlossenen Metallschrank oder gar in ein Bankschliessfach. Na ja, oder kopieren sie auf einen USB-Stick, den wir in den Hosensack stecken. Spätestens dann, müssen wir uns über die Möglichkeiten - nein: wie war das schon wieder mit den bösen Spionen, welche Viren per e-Mail versenden, heimlich Dokumente von unserem PC kopieren? Sicherheit geht uns alle extrem etwas an! Der vierte Film dieser kleinen Serie ist zum Thema Verschlüsselung: Daten Verschlüsseln Einfach Erklärt



Truecrypt:
http://www.heise.de/download/truecryp...

Veracrypt:
http://www.heise.de/download/veracryp...

Cyphershed:
https://www.ciphershed.org/

Vergleichstabelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Compari...
Wikipedia über Truecrypt: https://de.wikipedia.org/wiki/TrueCrypt

Dienstag, 2. Mai 2017

Ist Anonymität im Internet möglich?

Wie man sicher ins Internet gelangt, erklärte der letzte Beitrag. Aber anonym ist man dann noch lange nicht. Im dritten Filmbeitrag von Alexander Lehmann geht es um Möglichkeiten, wie man wirklich anonym surfen kann (oder könnte?): Das Tor-Netzwerk. Zumindest bei den Spionen macht man sich somit natürlich sofort verdächtig. Hat der etwas zu verbergen?



Ich habe mich früher schon einmal mit dem Tornetzwerk beschäftigt. Damals war das noch reichlich kompliziert. Heute ist das aber "simple comme bonjour" - einfach wie Guten-Tag-sagen. Mir geht es nicht darum, ob ich etwas zu verbergen habe, sondern, dass mir die Szene mit den unzähligen Paparazzi schlicht nicht behagt.

Mehr Informationen gibt es auf der Seite des Projektes: https://www.torproject.org/

Tor-Browser herunterladen: https://www.torproject.org/
Eff-Erklär-Grafik: https://www.eff.org/de/pages/tor-and-...

Wikipedia über Tor: https://de.wikipedia.org/wiki/Tor_(Ne...)
Wikipedia über das Darknet: https://de.wikipedia.org/wiki/Darknet

Dienstag, 7. März 2017

Sicher surfen ist einfach, aber zwingend

Mehr Medienkompetenz haben wir alle nötig, vor allem wenn es um die neuen Medien geht. Ein Kommentator dieses zweiten Filmbeitrages aus der fünfteiligen Serie von Alexander Lehmann wollte diesen Kurzfilm zum sicheren surfen im Internet gar direkt vor der Tagesschau ausstrahlen.



Ein anderer Kommentator stellte die Frage, weshalb man nun gerade dieser kleinen Erweiterung von EFF vertrauen solle. Die Erklärung ist relativ einfach: Da sie open source ist, kann jedermann den Quellcode lesen und überprüfen. Krumme Zeilen fallen so rasch auf: https://www.eff.org/https-everywhere/development.

In diesem Kurzfilm geht es darum, wie man einfach sicher im Netz surfen kann. Dem Leser dieser Seite sollte dies nicht ganz unbekannt sein, da in einer Beitragsreihe Elemente daraus bereits einmal aufgegriffen worden sind.

Dienstag, 21. Februar 2017

Unknackbare Passwörter für jedermann

Alexander Lehmann hat in verdienstvoller Weise eine kleine Serie von fünf Filmen produziert, welche ich gerne jedem Internetnutzer zeigen möchte, quasi als "Fahrprüfung" zur Netznutzung. Die Beiträge sind inhaltlich hochstehend, sprachlich verständlich und graphisch ansprechend.

Im ersten Film geht es um Passwörter. Nicht zum ersten Mal weise ich darauf hin, dass sie länger als acht Zeichen haben sollten. Dann sollten sie aus Klein- und Großbuchstaben bestehen. Natürlich dürfen Ziffern und Sonderzeichen nicht vergessen gehen... und auf keinen Fall aufschreiben. Und aus Sicherheitsgründen sollte das Passwort in einem Monat wieder gewechselt werden und für jedes Konto, jedes Gerät ein anderes Passwort!

Puh. Wieso muss das mit den Passwörtern eigentlich immer so kompliziert sein? Das hat sich auch Alexander Lehmann gedacht. Im Film zeigt er, wie kann man sich ein Passwort ausdenken kann, das sicher ist und einfach zu merken.



Dazu ist es hilfreich zu verstehen, wie ein Passwort funktioniert und wie es geknackt wird: Ein Passwort kannst du dir wie die Kombination für ein Zahlenschloss vorstellen: Und genau wie beim Zahlenschloss, ist es natürlich wichtig, dass du keine Kombination benutzt, die leicht zu erraten oder herauszufinden ist!

Mittwoch, 1. Juni 2016

Das perfekte Passwort

Diese Grafik zeigt ganz deutlich, wie es sich mit Passwörtern verhält. Wann ist ein Passwort ein sicheres Kennwort? Wie findet man das perfekte Passwort? In diesem Blog finden sich verschiedene Artikel zum Thema. Erst kürzlich erschien: Ändern Sie Ihr Passwort! und in diesem bereits etwas älteren Beitrag steht, wie sicher Ihr Passwort ist.


Dienstag, 2. Februar 2016

Ändern Sie Ihre Passwörter!

(Bild: Buchanan)
Dieser Imperativ klang am 1. Februar durchs Internet. In der Tat haben amerikanische Computerjournalisten den 1. Februar zum «Ändere-dein-Passwort»-Tag erklärt. Der Gruppenzwang soll dazu beitragen, die Computersicherheit zu verbessern.

Untersuchungen haben gezeigt, dass bereits hundert Wörtern ausreichen, um vierzig Prozent weltweit aller Konten im Internet zu knacken - egal ob bei Facebook, e-Mail oder Amazon. Um ein Kennwort zu knacken versucht man es zuerst einmal mit «password». Das ist das am häufigsten benutzte Passwort. Das zweit- und drittpopulärste und des deshalb zweit- und drittschlechteste Passwort sind die Zahlenfolgen «123456» und «12345678». Dies geht aus einer Liste hervor, die der amerikanische Sicherheitsexperte Mark Burnett zusammengestellt hat. Das ist nicht neu. Bereits seit  Jahren bilden diese drei Zeichenketten, wenn auch in wechselnder Reihenfolge, die Spitze der Liste.

Experten wie Burnett warnen seit Jahren, viel scheint es nicht zu bewirken. Nun sollen die Internetnutzer fast wie an einem Happening jeweils am 1. Februar ihre Passwörter ändern. Doch was ist ein gutes Passwort?

Verwenden Sie komplexe Passwörter, schrieb ich bereits im November 2011. Verwenden Sie eine Mischung aus Groß-und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. So können sie verhindern, dass Passwörtern erraten werden. Benutzen Sie niemals das gleiche Passwort für mehrere Konten.

(Grafik: HPI)
Gerade der letzte Satz hat es in sich. Der Trick dabei ist, sich ein sicheres Passwort zu merken und jeweils ein Attribut, das aus dem Konto abgeleitet werden kann. Zum Beispiel: Mein sicheres Passwort (seit 1. Februar) ist MFifm#1. Das kann ich mir einfach merken, bedeutet es doch "Meine Frau ist fraglos meine Nummer 1". Zwischen dem m und dem # setze ich nun das Attribut ein: MFifmol#1für Google-Mail, MFifmcb#1 für Facebook, MFifmno#1 für die Kantonalbank, etc. (also der 3. und 5. Buchstabe des Dienstes).

Mehr steht in diesem Beitrag: Wie sicher ist Ihr Passwort, der nichts an seiner Aktualität verloren hat.


Dienstag, 29. September 2015

Lassen Sie auf der Toilette auch immer die Tür offen?

Es gibt ein Internet, in dem uns die Geheimdienste nichts anhaben können: das Darknet. Immer öfter flüchten Menschen in diese dunkle Welt – wo es aber auch Drogen, Waffen, Kinderpornografie gibt. Eine bedenkenwerte Reportage von Tobias Ochsenbein, erschienen am 25. Juli in der Neuen Zürcher Zeitung.


Im Internet ist alles möglich. Das wissen wir spätestens seit dem Juni 2013, als die britische Zeitung «The Guardian» erstmals über die Überwachungstätigkeit des amerikanischen Geheimdienstes NSA berichtete und über Edward Snowden. Bis dahin hatten wir geglaubt, die Entwicklung der digitalen Technologie bringe mehr Freiheit, und begriffen dies als Zukunft. Heute ist uns klar, von wie vielen Seiten wir überwacht, beobachtet, durchleuchtet werden.

«Es sind die Sonnen der Dateninterpreten von Google, Facebook, Amazon, Apple und Co., die uns bescheinen», schreibt die Kommunikationswissenschafterin Miriam Meckel in ihrem Buch «Wir verschwinden». Multiple Sonnen, allgegenwärtig und unabhängig von Tages- und Nachtzeiten, die unsere Pfade in der materiellen und digitalen Welt bestrahlen, so dass alle wissen, welche Spuren wir zurückgelassen haben.

Schattenplatz im Cyberspace

Doch wie überall auf der Welt gibt es auch im Netz Orte, die für die Strahlen der Sonne unerreichbar bleiben. Das Deep Web – ein Schattenplatz im Cyberspace. Mit immer mehr Menschen, die das Licht der Sonne meiden und dorthin flüchten, wo sie unbeobachtet sein können. Weil vielen langsam klarwird, was es alles zu verbergen gibt.

Ein solcher Mensch ist Jonas. Jonas, in seinen Zwanzigern, ging ins Deep Web, um Drogen zu kaufen. Weiss Bescheid, wie man eben Bescheid weiss, wenn man durch solche Abgründe streift, sich auf virtuelle Märkte begibt, an denen nicht frisches Gemüse und Obst feilgeboten werden, sondern: Ketamin, Kalaschnikows, Kinderpornografie. Spricht über die Orte mit dem Wissen um die Freiheit der Anonymität, Reisebegleiter durch diese Welt. Eine andere Welt.
Welche Dimensionen diese Schattenwelt hat, ist kaum zu ermessen. Es gibt Quellen, die sprechen von einer Grösse zwischen 30 und 50 Prozent des gesamten Internets; andere davon, dass es bis zu 400 Mal so gross sei wie das uns vertraute Netz.

Um diese Welt zu erkunden, brauchen Menschen wie Jonas einen Schlüssel: den Tor-Browser, ein Anonymisierungsprotokoll, das sich schnell und unkompliziert installieren lässt. Damit greift man nicht direkt auf eine Website zu, sondern wird mit jeder Eingabe über andere Rechner umgeleitet, die sämtliche Anfragen erneut verschlüsseln. Während man sonst im Internet überall digitale Spuren hinterlässt, bleibt man hier anonym.

Das Tor-Projekt ist ein grosses Anonymitätsnetzwerk. Es wurde Anfang der 2000er Jahre von der US Navy entwickelt, um die eigene Kommunikation zu schützen. Heute wird Tor durch Spenden finanziert. Es soll vor allem Journalisten und Whistleblowern ermöglichen, sicher über Quellen zu reden. Aktivistengruppen nutzen es, Dissidenten bewahrt es vor Verfolgung. Die Tor-Macher sagen über ihr Projekt: «Wir brauchen solche Software, um uns vor der Analyse der Verbindungsdaten zu schützen, die genaue Rückschlüsse darauf zulassen, wer wir sind, mit wem wir reden und wie wir uns verhalten.» Wir kommen also zu einem Punkt, an dem uns keine Behörde mehr sehen kann; wo niemand mehr weiss, wer wir sind und woher wir kommen. «Die Geheimdienste sind sehr unglücklich, dass sie uns nicht knacken können. Das wiederum macht uns sehr glücklich», sagen die Leute von Tor.

Weit weg von Gesetzen

Die Navigation im Deep Web ist komplex. Hier hilft kein Google, kein Yahoo, kein anderer Suchdienst. Lediglich Verzeichnisdienste, die aussehen wie Webseiten aus den 1990er Jahren, bieten einen Überblick. Ein solcher ist das «HiddenWiki»; dort befinden sich Hunderte von Links, sortiert nach Kategorien: «Activism», «Erotica», «Drugs», «Weapons».

Viele tauschen hier, im Schatten der Sonne, weit weg von den Augen der Polizei, gefälschte Dokumente, Drogen, Waffen, Kinderpornografie. Andere bieten ihre Dienste als Auftragskiller an.

Die Macher von Tor sagen dazu: «Tor gibt uns unsere Privatsphäre zurück. Wir sollten damit keinen Unsinn machen, keine Straftaten begehen, sondern nur freier leben und reden können. Es soll uns schützen, wenn wir Schutz brauchen. Aber wie alles im Leben kann eine Technik auch ausgenutzt werden. Daran ist nicht die Technik, sondern der Mensch schuld, der sie bedient. Der die Straftat begeht und sie vermutlich auch so begangen hätte.»

Ein solcher Mensch ist Jonas. Jonas wohnt in einer Schweizer Stadt und stammt aus einem Ort, an dem die Öde den Jugendlichen nicht bereits die Köpfe mit Blödsinn füllte. Drogen, sagt er, hätten ihn nicht so sehr interessiert. Aber das Technische. Das Deep Web und Bitcoins, eine virtuelle Währung, mit der dort bezahlt wird, auch eine Zahlung damit kaum zurückzuverfolgen, das wollte er ausprobieren. Und später, in einer Gruppe von Freunden, junge Erwachsene noch, die möglichst viel erleben wollten, wuchs das Verlangen, einmal LSD zu probieren. Einen Dealer kannte Jonas nicht, also schaute er im Netz.

Er landete im Deep Web und bog dabei um so viele Ecken, bis er einen möglichen Drogenfahnder abgeschüttelt hatte. Jonas musste nie zu den Drogen. Die Drogen, LSD für die Halluzinationen, MDMA für die Euphorie, kamen zu ihm. Mit der Post, meistens aus den Niederlanden, in Couverts, sauber verpackt, getarnt als persönlicher Brief. Ein Rausch im C5/C6-Format. Unerkannt brach er Regeln. Nicht im Dunkel der Klubs, nicht im Dunkel einer Gasse. Eine Dealerei in den Abgründen des Netzes. An der «Silk Road», der Seidenstrasse, die mittlerweile geschlossen ist, ein Online-Versandhandel, ähnlich denen von Amazon oder Ricardo, aber: ein Markt für Drogen. Anonym. Versteckspiel und Schatzsuche für erwachsene Menschen.

Ein solcher Mensch war Jonas. Er kauft heute keine Drogen mehr, konsumiert sie nicht einmal mehr. Die letzte Schatzsuche, sie ist lange her. Vor anderthalb Jahren wurde am Zoll in Basel ein Brief abgefangen. Vielleicht Zufall, vielleicht nicht. Dann Polizei, Hausdurchsuchung, Verhör und Drogentest. Jonas hatte, von der letzten Bestellung, noch eine kleine Menge Drogen in seiner Wohnung. Schliesslich Fahrausweisentzug auf Zeit, eine Busse wegen Übertretens des Betäubungsmittelgesetzes. Noch einmal glimpflich davongekommen. Trotzdem sagt er: «Alles im Deep Web ist sehr sicher und anonym. Ich hatte einfach Pech.» Wäre er in der physischen Welt nicht aufgeflogen, man hätte seine Identität wahrscheinlich nie herausgefunden.

Türe schliessen – auch im Netz

Auch wenn wir keine kriminellen Hintergedanken haben: Das Recht auf Anonymität ist selbstverständlich. Werden wir also bald alle gänzlich anonym sein wollen? Oder flüchten wir auch in Zukunft in den Fatalismus und verschlüsseln unser Tun im Netz nicht, weil wir die Überwachung der Geheimdienste ja sowieso nicht sehen?

Im Buch «Deep Web – Die dunkle Seite des Internets» schreibt der anonyme Autor, dass wir uns künftig mit unserem Verhalten im Netz beschäftigen müssten. Dass wir uns fragen müssten, warum wir im echten Leben die Tür hinter uns schliessen, wenn wir auf die Toilette gehen. Und warum wir das im Internet nicht tun. Warum wir im persönlichen Gespräch nicht von unseren Mängeln und Schwächen erzählen, für die wir uns schämen, genau diese aber im Netz, auf Facebook und Twitter, mit allen bereitwillig teilen. Denn wir sollten uns dort nicht länger so bewegen, als wäre das Netz ein anonymer, freier und utopischer Ort – wie der, an den man nur gelangt, wenn man den Zugang kennt.

Montag, 10. August 2015

Schlagen Sie Sherlock Holmes ein Schnäppchen

Quelle: Matthew Forzan
Um zu vermeiden, dass die Geheimdienste und großen multinationalen Gesellschaften uns im Internet schärfer beobachten als Sherlock Holmes, haben wir bereits Firefox installiert und den Browser angepasst, so dass er verdächtige Spuren jedes Mal löscht, wenn wir den Computer ausschalten.

Aber das ist nicht alles. In Firefox können Sie mit zwei, drei Handgriffen kleine Erweiterungen oder Module hinzufügen, welche Ihre Ausflüge ins Internet absichern. Hier sind ein paar, die ich sehr empfehlen kann. Lesen Sie dazu die beigefügten Erklärung. 

Um ein Modul hinzuzufügen, folgen Sie einfach der Verknüpfung (es öffnet sich ein neues Fenster). Dort können Sie auf den Link klicken, und die Installation erfolgt sofort innert Sekunden und ohne Kosten. 

Disconnect
Die Erweiterung Disconnect sollte zuerst installiert werden. Sie blockiert mehr als 2000 Webseiten, die versteckt im Schatten der von Ihnen besuchten Internetseiten operieren, um Sie auszuspionieren. Sie profitieren doppelt: Zuerst werden Sie nicht mehr ausspioniert und zweitens wird das Internet bis zu 27% schneller, weil diese Seiten nicht mehr immer im Geheimen geladen werden. 

HTTPS Everywhere
Die normale Adresse einer Internetseite beginnt mit http. Andere mit https. Der Unterschied ist das kleine s. Das S steht für Sicherheit. In der Tat wird eine https-Verbindung zwischen Ihrem Computer und dem Server verschlüsselt. Die HTTPS Everywhere-Erweiterung kontrolliert jedes Mal, wenn Sie eine Webseite aufrufen, ob es nicht auch möglich ist, eine sichere Verbindung mit https statt http aufzubauen. Wenn dies der Fall ist, wird die Adresse automatisch angepasst. Mit HTTPS Everywhere surfen Sie so oft wie möglich auf dem sicheren Weg, ohne sich selbst darum kümmern zu müssen. So installieren: Klicken Sie auf "Install in Firefox". 

Werbeblocker
Wählen Sie einen der beiden Werbeblocker und installieren ihn.
  • Adblock Plus blockiert Werbung auf YouTube-Videos, intrusive Werbebanner, Trackers, ganz nach Ihren Wünschen. Er blockiert auch die schmerzhaftesten Werbespots aber standardmäßig lässt er "diskrete" Werbung durch (was man in den Einstellungen anders konfigurieren kann). 
  • µBlock blockiert alle Anzeigen und gefährlichen Websites, ebenso Malware (bösartige Websites, die heimlich Schad-Software installieren). Das ist meine persönliche Empfehlung.
Spione an der Nase herumführen
An jeder Seite, die Sie besuchen, erzählt Ihr Browser viele Details über Ihr Privatleben, respektive über Ihren Computer. Die Erweiterung Blender erzählt den Spionen alles ausser der Wahrheit. Ja, es überträgt die Informationen, wie beispielsweise Bildschirmauflösung, Betriebssystem usw. auch, aber nicht diejenigen von Ihrem Computer, sondern diejenigen der Mehrheit aller Nutzer im Internet weltweit. Blender ermöglicht es Ihnen, sich in der Menschenmenge zu verstecken, indem es nichtssagende Durchschnittswerte über instellierte Schriften, verwendeten Computer, Browser, Betriebssystem, etc. angbit. Es lohnt sich jedoch in den Einstellungen anzugeben, dass dies nicht für die Systemsprache gelten soll, da Sie sonst jeweils auf die englischsprachigen Seite weitergeleitet werden.

Testen Sie diese empfohlenenn Einstellungen, indem Sie vor und nach der Installation die folgende Verknüpfung aufrufen: https://panopticlick.eff.org und die Ergebnisse vergleichen. Diese Seite ist nur ein Spiegel, der Ihnen zeigt, was Ihr Browser hinter Ihrem Rücken über Sie erzählt.

Andere Tricks und Einstellungsempfehlungen folgen.

Dienstag, 16. Juni 2015

Wie transparent ist das Wasser, auf dem Sie surfen?

source: alicoding.com
Zugegeben, der Titel ist etwas bildhaft gewählt, aber viele Menschen fischen gewissermassen im Trüben während des Surfens im Internet. Wie denn? Wenn Sie eine Website besuchen, geben Sie private Informationen über sich selbst preis; geben diese an den Webseiten-Inhaber weiter, es sei denn, Sie hätten Vorkehrungen getroffen. Ihr Ausflug ins Internet hinterlässt jedoch nicht nur Spuren auf denjenigen Seiten, die Sie besuchen, sondern auch auf Partner-Webseiten (z.B. Facebook durch Tasten "Like" oder durch Google durch kostenlose Werkzeuge zur Besucheranalyse, welche der Webseiten-Inhaber nutzt).

Der Besuch einer Seite im Internet erfolgt nie über eine direkte Verbindung. Viele Computer welche vielen verschiedenen Menschen gehören, sind daran beteiligt. Sichere Verbindungen stellen sicher, dass Ihr Besuch nicht zwischen Ihnen und dem Server zu mitgelesen werden kann. Das, was Sie wollen, suchen, besuchen, ist von großem Interesse für die Lieferanten (vor allem Lieferanten zielgerichteter Werbung). 

Hier können Sie sehen, was Ihr Computer im Internet alles über Sie weitererzählt, indem Sie in einen der folgenden virtuellen Spiegel schauen:
Der Brauser Firefox ist ein quelloffener und freier Brauser, der es Ihnen ermöglicht, Ihr Privatleben weitgehend von der Öffentlichkeit abzuschirmen. Falls Sie noch mit einem anderen Programm ins Internet gehen, sollten Sie ab heute auf Firefox wechseln. Firefox ist verfügbar für alle gängigen Computersysteme: Windows, Macintosh und Linux.

In den kommenden Beiträgen werde ich darlegen, wie Firefox mit kleinen Handgriffen noch sicherer gemacht werden kann, damit Sie nicht bei jedem Mausklick an Sicherheit und Privatsphäre denken müssen.

Montag, 16. Februar 2015

Vorratsdatenspeicherung widerspricht dem Rechtsstaat

Im Sommer hat der UNO-Menschenrechtskommissar einen deutlichen Bericht zum Recht auf die Privatsphäre im digitalen Zeitalter veröffentlicht. Am 8. Dezember 2014 hat der Menschenrechtskommissar des Europarats dazu noch einen weiter gefassten Bericht zur Rechtsstaatlichkeit in der digitalen Welt veröffentlicht. Darin wird unter vielem auch auf die Vorratsdatenspeicherung eingegangen – und dabei das Urteil vom Europäischen Gerichtshof gestützt.

Der Bericht kommt zum Schluss: Vorratsdatenspeicherung widerspricht der Rechtsstaatlichkeit grundsätzlich, wie die Digitale Gesellschaft vermeldet hatte.



Der Appell «Übernehmen wir Verantwortung für unsere Menschenrechte!» kann online unterschrieben werden.

Dienstag, 17. Dezember 2013

Spione hinter jedem USB-Kabel

https://bossip.files.wordpress.com/2010/06/government-spying-e1277133356662.jpg

Im Frühsommer erschütterten Berichte der Tageszeitungen Washington Post und Guardian die Welt: Geheimdienste verschiedener Länder haben direkten Zugriff auf die Server von neun US-Internetriesen, darunter Facebook, Microsoft, Google, Apple, Yahoo, YouTube, AOL und Skype. Das Internet-Überwachungsprogramm der US-amerikanischen Regierung hat den Code-Namen PRISM und der Geheimdienst NSA und das FBI überwachen seit mindestens sieben Jahren den globalen e-Mailverkehr und die sozialen Netzwerke.

Diese Enthüllungen haben, obwohl zumindest im Allgemeinen nichts neues, zwar eine internationale Debatte ausgelöst, aber auch eine gewisse Ohnmacht. Kann man denn überhaupt etwas dagegen tun? Zuerst einmal die Fakten (gemäss der Tagespresse):
  • Geheimdienste lesen den e-Mailverkehr mit, der durch ihr Land führt. Dabei werden die e-Mails nach hunderten oder gar tausenden von Stichworte gefiltert. Dies ist der Fall im Vereinigten Königreich, in den Vereinigten Staaten (NSA), in Deutschland (BND; 1690 Stichworte), in Frankreich, Australien und Neuseeland. Länder wie Russland, Indien oder China wurden bisher nicht genannt, technisch wären sie aber sicher dazu in der Lage.
  • Geheimdienste speichern Kopien des e-Mail-Verkehrs und auch sozialer Netzwerke ab, um später auszuwerten, wenn PC noch leistungsfähiger sind. Dies ist zum Beispiel der Fall in einem Rechenzentrum in der Wüste Utah in den Vereinigten Staaten.
  • Die US-Post fotografiert bereits seit Jahren alle Briefe und Pakete, um so Absender und Adressaten einander zuordnen zu können.
  • Google und Facebook registrieren und speichern unsere Suchbegriffe und die Seiten, auf welchen wir im Internet surfen.
Aus all' diesen Daten lassen sich sehr viele private Informationen zusammenstellen. Seien es private oder staatliche Programme: In der Vergangenheit sind selbst Überwachungsprogramme, die mit guten Absichten gestartet wurden, zu missbräuchlich eingesetzten Werkzeugen mutiert, etwa um Demonstranten zu verfolgen oder ins Gefängnis zu werfen. Spionageprogramme untergraben unsere Privatsphäre, zerstören das Vertrauen und sind eine Gefahr, sowohl für das freie Internet, wie auch für die Demokratie.

Kann man wirklich nichts dagegen tun? Sind wir diesen Firmen und Regierungen einfach und hilflos ausgeliefert? Zum Glück nicht. Dies kann jedermann auf seinem Computer tun:
  • Internet Explorer durch Firefox ersetzen.
  • Firefox in den Voreinstellungen so einstellen, dass alle Cockies gelöscht werden, wenn das Programm beendet wird.
  • Als Suchmaschine Ixquick.com verwenden.
  • Anstelle von Google Startpage.com verwenden. Das ist die gleiche Suchmaschine dahinter; Ihre Anfrage wird jedoch erst in den Niederlanden an Google weitergeleitet und Sie können nicht rückverfolgt werden.
  • Auf der Startseite von Startpage oder Ixquick die Funktion verwenden, um Startpage, resp. Ixquick als Suchmaschine in Ihren Brauser zu integrieren, damit auch das Suchfeld von Firefox mit einer nichtspionierenden Suchmaschine sucht.
Wenn Sie e-Mail mit einem Programm wie Outlook, Apple Mail oder Thunderbird versenden und empfangen, dann installieren Sie die e-Mail-Briefumschlagfunktion GnuPG und holen sich bei CAcert.org ein Zertifikat, damit Sie Leuten, die das auch getan haben, e-Mails nur noch im Couvert senden. Wenn Sie hingegen e-Mail direkt über das Internet lesen und versenden, zum Beispiel auf der Seite von yahoo.de oder gmail.com, dann sollten Sie den Start von StartMail im Herbst 2013 nicht verpassen. Das ist der erste Web-Mail-Dienst, der Ihre Privatsphäre von A bis Z schützt.


Diese wenigen Punkte zeigen: Jawohl, jedermann kann ganz einfach etwas tun.

PS. Und dreimal überlegen, was man im Chat, auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken veröffentlicht, selbst, wenn es nur für die engsten Freund sichtbar ist. Denn: Die Geheimdienste lesen auf jeden Fall mit.

Montag, 7. Oktober 2013

Die Auswirkungen von Prism auf unser Leben

CC BY 2007 Didi
vorratsdatenspeicherung.de
Isabelle Mader hat eine äusserst interessante Zusammenstellung zur US-amerikanischen Industriespionage und Weltüberwachung gemacht.

Dabei zeigt sie die juristischen Haken, mit welchen die amerikanischen Behörden sich Zugriff zu unseren Daten erzwingen, wenn der Anbieter seinen Hauptsitz in den USA hat oder einer amerikanischen Firma gehört oder vielleicht nur schon eine Filiale ennet dem grossen Teich. Die Konsequenzen, die man daraus ziehen kann, zeigt sie in dem lesenswerten Beitrag ebenso: fürs Hosting, für die Cloud, für die Verschlüsselung. Oder als Benutzer / Konteninhaber eines Dienstes.

Ein weiterer Punkt ist die automatisierte Auswertung von Daten. Mader zeigt am Beispiel der Werbefirma Acxiom, welche selbst Daten auswertet, von Firmen, die etwa kein Facebook-Konto haben, was heute schon technisch möglich, was amerikanischer Alltag ist und wie erschreckend präzis gearbeitet wird.

Der Beitrag Maders ist einerseits empfehelenswert für all' jene, die sich bis jetzt nicht besonders betroffen gefühlt haben, andererseits aber auch für jene, die gedacht haben «schlimm», um die wahren Ausmasse zu erkennen.

Mittwoch, 21. August 2013

So kann man sich trotz NSA im Internet bewegen

Quelle: United Internet
Wer nichts zu verbergen hat, der muss auch nicht Uberwacht werden. Alles andere ist schlichtweg das Gebahren eines totalitären Staates, der niemandem vertraut - bei uns in der Schweiz die Grundvoraussetzung im Verhältnis zwischen Bürger uns Staat. Durch Rasterfandungen können auch Unschuldige ins Visier geraten. Da ist es besser, man hinterlässt möglichst wenig Spuren. Diese wenigen Dinge kann jeder zu Hause ab heute mit seinem Computer tun.

1. Nutzen Sie ein Betriebssystem, bei dem bekannt ist, was es tut, das transparent entwickelt wird, und wohin es Daten übermittelt. Als nutzerfreundlichegelten Kubuntu, Lubuntu und Xubuntu - alle drei quelloffene Systeme.

2. Vermeiden Sie Google als Suchmaschine. Als Alternative nutzen Sie Startpage.com. Diese Suchmaschine leitet die Suchanfragen an Google weiter und liefert die Resultate zurück. Google hingegen kann nicht feststellen, von wem die Suchanfrage kommt und somit nicht Daten über Sie erheben.

3. Für die e-Mails verwenden Sie nicht die Programme amerikanischer Konzerne, sondern von Vorteil Thunderbird mit dem Zusatzprogramm Enigmail. Dieses ermöglicht, die e-Mails zu verschlüsseln, das heisst auf eine Art im Couvert zu verschicken. Siehe auch hier zum passenden Zertifikat.

4. Auch beim Surfen im Internet, ist es besser auf die Brauser der amerikanischen Konzerne wie Safari, Internet Explorer oder Chrome zu verzichten. Mozilla Firefox ist eine sehr gute und quelloffene Alternative. Hernani Marques vom ChaosComputerClub Zürich empfiehlt die vier folgenden Erweiterungen «HTTPS-Everywhere», «Cookie Monster», «AdBlock Plus» und «DoNotTrack+». Diese sorgen dafür, dass Sie weniger Spuren im Internet hinterlassen.

5. Bleibt der Hinweis auf alles, was Sie im Internet veröffentlichen, zum Beispiel auf Twitter, Facebook, aber auch Xing oder Linkedin: Das kann von allen gelesen werden, denen sie es freigegeben haben, aber auch von den Geheimdiensten und anderen Spionen. Seien Sie sich dies bewusst beim schreiben.

Dienstag, 9. Juli 2013

Obama und Merkel lesen meine e-Mails - vielleicht auch Putin und Xi Jinping

Jä so, der Hans... aha,
das geb' ich gleich
dem Steinbrück hinüber.
Der Aufschrei war gross: Die Amerikaner lesen alle unsere e-Mails. Und die Kanadier und die Briten ebenso. Das ist eigentlich eine alte Nachricht. Nicht ohne Grund wurde hier bereits vor einem halben Jahr empfohlen, e-Mails in Couverts zu verpacken, also zu verschlüsseln. Grund für diesen Artikel war ein Hinweis in der Zeitschrift c't, dass der deutsche Nachrichtendienst BND jährlich Millionen von e-Mails nach knapp 1700 Stichworten durchsucht.

Auslandgeheimdienste haben zur Aufgabe, im Ausland Informationen zu beschaffen. An die dortigen Gesetze müssen sie sich nicht halten, so lange sie sich nicht vor Ort erwischen lassen. Das war schon immer so. Nur ist der technische Aufwand in der realen Welt so gross, dass systematische Überwachung nur bei bestehendem Verdacht sinnvoll ist. In der virtuellen Welt hingegen kann mit geringem Aufwand alles gefiltert, kopiert und gespeichert werden, ohne dass der Empfänger dies Überhaupt merkt. Die Zeiten aufgeschlitzter Couverts sind vorbei.

Fassen wir zusammen: e-Mails und auch Internetanfragen surren immer dort durchs Netz, wo im Moment der schnellste Weg ist - nicht der kürzeste. Da Daten unglaublich schnell unterwegs sind - in Deutschland nennt man Glasfaserkabel auch Lichtwellenreiter - kann das gut und gerne auch hinten herum um die Erde sein. Bekannt ist, dass die Deutschen, die Briten, die Amerikaner, die Neuseeländer und die Australier systematisch filtern, was zufälligerweise in ihrem Land vorbeikommt. Wenn nun Berlin sich über die neusten Medienberichte des Guardian betreffend den britischen GCHQ die die lakonische Anwort des Botschafters ihrer Majestät («Wie Sie ja wissen, nehmen britische Regierungen grundsätzlich nicht öffentlich Stellung zu nachrichtendienstlichen Angelegenheiten.») aufregt, ist dies schlicht heuchlerisch.[1]

Waren es früher Satelliten im All, die Telefongespräche und Telefaxe abfingen, sind es heute e-Mails und Datentransporte. Dass die USA sicherheitshalber alles gleich noch in einem riesengrossen Speicher in der Wüste Utah einkellert, in der Hoffnung in Zukunft mit noch zu erfindenden Computernprogrammen noch mehr aus all' dieser Geschäftskorrespondenz, Liebesbriefen, und, und und, herausfiltern zu können, ist eigentlich nur eine Art Renditeoptimierung zu Gunsten des US-amerikanischen Steuerzahlers.[2]

Die Frage ist heute eigentlich nur diese eine: Bin ich damit einverstanden, dass mindestens sechs Staaten meine sämtliche Korrespondenz und all' meine Bewegungen in sozialen Netzwerken wie Facebook beobachtet, notiert, verfolgt, auswertet? Wer mit nein antwortet, muss die Konsequenzen ziehen. E-Mails können verschlüsselt werden, wie bereits im oben genannten Beitrag vom letzten November dargestellt. Anderes lässt sich durch angepasstes Verhalten verschleiern.

Es wurden ja bereits 1991 Briefumschläge für e-Mails erfunden, was die Welt seit über 20 Jahren geflissentlich übersieht und Geschäftsgeheimnisse weiterhin verschickt, wie weiland Tante Rösli die Feriengrüsse aus Ascona. Technisch heisst das PGP und wird mit einem Zertifikat zugeklebt. Dank freien Anbietern wie GnuPG und CAcert.org kostet das nicht einmal Geld.


Quellen: [1] http://www.nzz.ch/aktuell/international/uebersicht/eu-grossbritannien-ueberwachungsprogramm-1.18106167, [2] http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/spione-im-schlaraffenland-1.18107475

Donnerstag, 7. März 2013

Internet zerstört Demokratie

Bild: Roosevelt Institute
Es ist eine gewagte These, welche der Politologe und Jurist Eli Pariser in seinem Buch «Filter-Blase» vertritt. Im angelsächsischen Raum war es wohl dasjenige Internet-Sachbuch, welches 2011 die höchsten Wellen warf. Unter dem zweisprachigen Namen «Filter Bubble. Wie wir im Internet entmündigt werden» liegt es nun auch auf deutsch vor.

In seinem Buch «Filter Bubble. Wie wir im Internet entmündigt werden» zeigt Eli Pariser minutiös auf, dass und wie sich das Internet seit 2009 grundlegend verändert. Von dieser Veränderung hat der Normalnutzer jedoch meistens nichts bemerkt. Diese Veränderungen beruhen auf der Kernstrategie der grossen Internetkonzerne, der Personalisierung. So eintsteht eine Filter-Blase, welche unseren Blick einengt und uns daran hindert, Dinge zu sehen, welche uns nicht interessieren.

Filterblase in der Praxis
Ist ein Internetbenutzer konservativen, verschwinden seine linken Freunde wahrscheinlich von seiner Facebook-Seite. Eli Pariser, der sich als links bezeichnet ist dies im umgekehrten Sinne geschehen: seine rechten Freund verschwanden. Oder wer nach einem banalen Begriff wie «Turnschuhe» sucht, bekommt bei Google andere Resultate als sein Partner oder seine Freunde. Ein einfacher Test zeigt dies schon auf: Nach Neustart des Browser werden in den Einstellungen die Verläufe und Cookies gelöscht. Anschliessend führt man eine Google-Suche durch und merkt sich die ersten paar Suchtreffer. Anschliessend wählt man sich bei G-Mail ein, öffnet einen neuen Tab und führt die exakt gleiche Suche noch einmal durch: Es werden andere Suchresultate geliefert, personalisierte Suchresultate. Das ist so, weil die Inhalte, die geliefert werden, unter anderem davon abhängen, was der Benutzer zuvor angeklickt hat, mit wem er befreundet ist, wie eng er mit diesen Leuten befreundet ist oder aber auch welche Dienste er sonst noch nutzt.

Die allermeisten Benutzer ist sich dabei nicht bewusst, dass er so wichtige Ereignisse oder entscheidende Ideen verpasst, schreibt Eli Pariser in seinem Buch. Gemäss seinen Recherchen produziert und verfeinert die Technik ohne Unterbruch eine «Theorie zur Persönlichkeit des Nutzers» und sage voraus, was dieser als Nächstes tun wolle. «Zusammen erschaffen diese Maschinen ein ganz eigenes Informationsuniversum für jeden von uns (...) – und verändern so auf fundamentale Weise, wie wir an Ideen und Informationen gelangen», schreibt Pariser.

Google und Facebook als Gefahr für die Demokratie
Da die Demokratie vom Diskurs, dem Austausch widersprüchlicher Ideen, von Debatten lebt, vertritt Pariser die These, dass die immer weiter fortschreitende Personalisierung im Internet eine Gefahr für die Demokratie darstellt. Nur wenn der Bürger in der Lage sei, über seine Partikularinteressen hinaus zu denken, ist eine lebendige Demokratie möglich. Durch die Personalisierung wird es nun aber zunehmend unwahrscheinlicher, online und offline Menschen kennenzulernen, welche anders denken, sich von einem unterscheiden und so gar nicht mehr mit unterschiedlichen Meinungen konfrontiert werden.

Von der während der Anfangsphase des Internets von vielen Denkern erhoffte «Kultur durch den Diskurs» sei heute nicht mehr viel übriggeblieben, schreibt Pariser, denn: «Die Personalisierung gibt uns etwas ganz anderes: einen durch Algorithmen sortierten und manipulierten öffentlichen Raum, der absichtlich fragmentiert wird und dem Dialog entgegensteht.»

Ausweg unwahrscheinlich
Für Pariser ist diese Entwicklung nicht unausweichlich. Die Benutzer könnten sich sehr wohl wehren: Die Menschen, welche das Internet nutzen, seien den Lobbyisten zahlenmässig weit überlegen. Auch gibt es viele kleinere Informatik-Unternehmen, die ein sehr grosses Interesse an einem «demokratischen, sozial gesinnten Internet» haben. Pariser meint, dass wenn viele Benutzer und Unternehmen sich für eine solche Entwicklung entschieden und die Stimme erhöben, bei Politikern intervenierten, Initiativen lancierten und die richtigen Volksvertreter wählten, «dann haben die Lobbyisten keine Chance». Dem steht die Bequemlichkeit der Personalisierung gegenüber…

Eli Pariser: «Filter Bubble: Wie wir im Internet entmündigt werden» (Hanser Verlag, 22.30 Franken).

Freitag, 14. Dezember 2012

Die Gefahr der Verengung auf eine einzelne Identität

Eli Pariser (Foto: Kris Krug)
Gemäss Recherchen von Eli Pariser in seinem Buch «Wie wir im Internet entmündigt werden», arbeiten die Internetkonzerne an einer neuen Generation Internetfilter. Diese schaue sich an, «was Sie zu mögen scheinen – wie Sie im Netz aktiv waren oder welche Dinge oder Menschen Ihnen gefallen» – und ziehe entsprechende Rückschlüsse. Diese Technik produziere und verfeinere ohne Unterbruch eine Theorie zur Persönlichkeit des Nutzers und sage voraus, was dieser als Nächstes tun wolle. «Zusammen erschaffen diese Maschinen ein ganz eigenes Informationsuniversum für jeden von uns (...) – und verändern so auf fundamentale Weise, wie wir an Ideen und Informationen gelangen.»

«Man schaltet den Fernseher ein, um sein Gehirn abzuschalten. Und man schaltet den Computer ein, um sein Gehirn einzuschalten», sagte der 2011 verstorbene Applechef Steve Jobs an der Mac World 2004. Eli Pariser widerspricht ihm, wenigstens teilweise, wenn er schreibt: «Die personalisierte Filterung wird immer besser, und so werden wir immer weniger Energie für die Auswahl eines bestimmten Inhalts aufbringen werden.»

Seit 2009…
Die Bevormundung wurde mit der Lancierung von Google Instant im Jahr 2009 erstmals sichtbar: Die Suchmaschine gibt schon bei der Eingabe vor zu wissen, was man sucht. Nach Einschätzung von Sheryl Sandberg von Facebook kommen uns bereits in drei bis fünf Jahren Websites, welche nicht auf den einzelnen Nutzer abgestimmt sind, «seltsam veraltet» vor.

Je länger, desto mehr «ist es auch immer unwahrscheinlicher, dass wir mit verschiedenen Ansichten und Meinungen in Kontakt kommen.» Pariser warnt ausserdem vor Personalisierungsfiltern, welche bald auch Empfehlungen anderer aussortieren könnten.

Alte Medien sind anders
Natürlich stellt sich die Frage, ob nicht auch traditionelle Medien Inhalte ausklammern, zum Beispiel was nicht in ihr Konzept passt, oder das, was in den Augen der Medienmacher den Leser nicht interessiert? Ein Redaktor macht nach Pariser seine Arbeit nicht richtig, «wenn die Zeitung nicht zu einem gewissen Grad die Nachrichten des Tages repräsentiert.»
Ausserdem weiss der Konsument von Zeitungen, Onlinemedien und Fernsehsendern durch welche Filter diese die Welt betrachten. Die NZZ ist freisinnig oder das Schweizer Fernsehen und der Tagi links.

Die Internetfilter jedoch sind anders, unsichtbar: «Google sagt Ihnen nicht, für welche Person es Sie hält und warum es Ihnen die Ergebnisse zeigt, die Sie auf Ihrem Bildschirm sehen. Sie wissen nicht, ob die Annahmen zu Ihrer Person stimmen.»

Zwar lautet Googles Firmenmotto «Don't be evil». Auch Pariser glaubt nicht, dass das Unternehmen böse ist. Im Buch zitiert er aber einen Google-Suchmaschinenoptimierer mit den Worten: «Wir bemühen uns, nicht böse zu sein. Aber wenn wir wollten – oh Mann, dann könnten wir's so richtig.»

Das liebe Geld
Google und Facebook, um die beiden grössten zu nennen (aber auch z.B. Amazon) hängen sehr stark von gezielter, stark relevanter Werbung ab. Inhaltlich passende Werbeanzeigen, die Google neben den Suchergebnissen und auf Websites platziert, der Kern des Einnahmemodells. Auch bei Facebook ist Reklame die einzige bedeutende Einnahmequelle.

Die Personalisierungsmethode Googles stützt sich auf den Verlauf und die Klicksignale, aus welchen geschlussfolgert wird, was wir mögen oder nicht eben nicht mögen. Die Methode Facebooks ist grundlegend anders: Zwar verfolgt auch das Netzwerk die Klicks der Benutzer, aber es erschliesst sich deren Identität vor allem, «indem es sich anschaut, welche Links wir teilen und mit wem wir es zu tun haben.» Als alternative Suchmaschine kann Ixquick empfohlen werden, welche als Metasuchmaschine die Resultate vieler anderen transparent zusammenstellt und keine Benutzerdaten speichert.

Mangelhafte Methoden
Beide Personalisierungsmethoden geben aber nicht richtig wieder, wer wir sind. Facebook-Gründer Zuckerberg behauptet, wir hätten nur eine Identität. Dies ist jedoch grundlegend falsch, wie ich bereits vor drei Jahren in «Identitäten im Internet – das Ende der Anonymität?» dargelegt habe. Eigenschaften von Menschen sind, wie Pariser schreibt, «auffallend fliessend». Selbst tief verwurzelte Charakterzüge können – das wissen Psychologen – je nach Situation verändert werden. Dieses «Problem der einen Identität» zeigt, wie gefährlich es ist, persönliche Details an Firmen weiterzugeben, die eine falsche Vorstellung von Persönlichkeiten haben: «Uns stehen verschiedene Identitäten zur Verfügung, um mit den Anforderungen verschiedener Rollen und Gruppen fertig zu werden. Und es geht etwas verloren, wenn innerhalb der Filter Blase alles gleichgemacht wird», warnt Pariser.

Für Pariser drängt die Filter-Blase die Bürger im Endeffekt weg von der Demokratie. Diese könne nur funktionieren, wenn die Bürger in der Lage seien, über ihre Eigeninteressen hinauszudenken. Die Filter drängen uns in die entgegengesetzte Richtung – sie vermittelt den Eindruck, als sei unser Eigeninteresse alles, was es gibt. «Das mag eine tolle Erfindung sein, um Menschen zum Onlineshopping zu motivieren, es ist aber kein guter Weg, um Menschen gemeinsam bessere Entscheidungen treffen zu lassen.»

Seit Nixon ist das Problem bekannt – im Prinzip
Vor fast 40 Jahren plädierte die US-Regierung unter dem damaligen Präsidenten Richard Nixon für die Einforderung der echten Kontrolle über unsere Daten (Fair Information Practice). Diese umfasst folgende Punkte:
  • Wir sollten wissen, wer welche persönlichen Daten über uns hat und wie diese verwendet werden.
  • Wir sollten verhindern können, dass zu einem bestimmten Zweck gesammelte Informationen für einen anderen Zweck eingesetzt werden.
  • Der Nutzer muss falsche Informationen über sich korrigieren können.
  • Die gesammelten Daten sollten sicher sein.
Leider aber warte die Gesellschaft 2012 immer noch darauf, dass diese Prinzipien durchgesetzt werden. Auch wurde die Frage nie geklärt, wie diese Prinzipien umgesetzt werden sollen; wer und mit welchem Recht er die Oberaufsicht habe.


Bibliographie
• Eli Pariser: Filter Bubble: Wie wir im Internet entmündigt werden. (Hanser, 2012)
• Etienne Ruedin: Identitäten im Internet – das Ende der Anonymität? (Benziger, 2009)
• siehe auch Artikel:

Donnerstag, 16. August 2012

J. hat dir eine Nachricht auf Badoo hinterlassen

Lieber J.

Du hast mich eingeladen, bei Badoo Mitglied zu werden – oder vielleicht auch nicht. Zumindest behauptet Badoo, du habest mir eine Nachricht geschrieben, aber umd diese Nachricht zu lesen, muss ich Mitglied von Badoo werden. Vielleicht ist die Nachricht selbst auch von Badoo und gar nicht von dir selbst: «Ich bin neu auf Badoo, das ist eine supertolle Seite und hier können wir chatten und miteinander in Kontakt bleiben…»

Das wäre nicht nett von Badoo, aber so funktionniert diese Seite. und so wurde sie zur Nummer 5 unter den sozialen Netzwerken. Im Jahr 2009 hat die Studie «The Privacy Jungle: On the Market for Privacy in Social Networks, WEIS '09: Proceedings of the Eighth Workshop on the Economics of Information Security» Badoo in Punkto Respekt vor der Privatsphäre als schlimmste aller 45 analysierten Netzwerke klassiert. Indem du dein Badoo-Konto z.B. mit Facebook oder deinem e-Mail-Konto verbindest, werden alle deine Freunde, Kontakte, Geschäfstpartner mit solchen fingierten e-Mails angeschrieben. Ich hoffe, du verstehst, weshalb ich mich nicht eingeschrieben habe, um «deine Nachricht» zu lesen.

Wenn wir uns nun aber schon über soziale Netzwerke unterhalten: Badoo hat immerhin ein tragfähiges Geschäftsmodell, da manches gratis aber vieles auch kostenpflichtig ist. 22% der Benutzer nutzen mindestens teil- und zeitweise Bezahlfunktionen. Dies hat Facebook nicht wirklich. Deshalb sind die völlig überbewerteten Aktien von Facebook auch seit allem Anfang ständig am sinken. In den reichen Ländern stagnieren die Mitgliederzahlen und in den Entwicklungsländern, wo Facebook noch boomt, schauen sich fast alle ihr Konto auf dem Telefon an, wo keine Werbung eingeblendet werden kann.

Aber wozu geschlossene Netzwerke? Ist der Vorteil des Internets nicht die grosse Offenheit? Du hast Yahoo, Peter Hotmail, ich nutze Thunderbird, Maya Outlook und Kaspar Lotus Notes - und alle können sich gegenseitig e-Mails zusenden. Deshalb brauchen wir keine zusätzlichen «Privat-e-Mails», weder in Facebook, noch in Badoo. Chatten, e-mailen, bloggen, sich austauschen, das können wir alles ohne diese Seiten.

Gut, die Leute verbringen gerne Zeit gemeinsam im Gemeinschaften. Im virtuellen Raum nennt man dies «soziales Netzwerk». Das grösste ist sicher Facebook. Facebook hat den Vorteil der grossen Mitgliederzahl. Der Nachteil ist die Sicherheit und die Privatsphäre. Beides tritt Facebook mit den Füssen.

Für geschäftliche Belange ist Facebook nicht zu empfehlen. Dazu gibt es Geschäfstnetzwerke. Linkedin (und im deutschen Sprachraum Xing). Hier verbindet man sich nicht mit Frau und Kinder, Saufkumpanen und Kollegen vom Fussballclub, Verwandten, Freunden, sondern mit Geschäftspartnern, Kunden, Lieferanten, Bekannten aus dem Bereich des geschäftlichen Lebens. Entsprechend sind auch die persönlichen Angaebn geschäftlicher Art. Bei Linkedin können Empfehlungen abgegeben werden an Geschäftspartner, Kunden oder Lieferanten. Das ist eine gute Sache. Aber wie auch bei Facebook sind die Sicherheitseinstellungen mit bedacht zu wählen: Soll mein Profil nur intern sichtbar sein oder auch mit Google auffindbar? Letzteres macht wohl nur Sinn, wenn man selbständif erwerbend ist.

Aber trotzdem: Vergiss nicht die Regeln der sozialen Netzwerke im Internet. Oder lies mein Buch Identitäten im Internet – das Ende der Anonymität, als e-Buch oder auf Papier…

Liebe Grüsse
E.

Donnerstag, 2. August 2012

Naivität ist im Internet der grösste Fehler

Was nützen Spamfilter, Firewall und Passwörter, wenn die Internet-Benützer mit ihrer Leichtgläubigkeit alle Türen wieder öffnen? Dies fragte die Zürichsee-Zeitung im Februar 2012 den auf IT-Recht spezialisierten Rechtsanwalt Sascha Patak ist, der weiss, wie die Fehler passieren und wie sie vermieden werden können.

Patak stellt fest, dass die Gesellschaft schizophren sei. Sie beklage den Verlust an Privatsphäre, während sie gleichzeitig freiwillig die pikantesten Details über das eigene Leben preisgebe. Allerdings seien sich viele Menschen gar nicht bewusst, dass sie sich öffentlich machen auch ausserhalb des Familien- und Freundeskreises: durch ihr unbedachtes Hinterlassen von Spuren im Internet.

Freiwillig gläserner MenschSascha Patak spricht vom gläsernen Menschen: «Es ist bedenklich, wie leichtfertig manche ihr Privatleben im Internet präsentieren. Wer meint, er stelle Fotos nur für die Freunde ins Netz, muss sich auch bewusst sein, dass er damit vielen, wenn nicht allen Internet-Benutzern, die Fotos zugänglich macht. Rechtlich gilt ein Foto im Internet (z.B. Facebook) als veröffentlicht.» Würde ich dieses Bild auch gross in der Zeitung sehen wollen? sei die Frage, die man sich vor jedem hochladen stellen solle. Wäre die Foto in der Zeitung, regte man sich auf, aber in Facebook stört es niemanden, obwohl es meistens auf das gleich heruaskomme. Das Internet suggeriert nur eine «Pseudoanonymität», schreibt Patak, es sei undurchsichtig, unendlich und eine diffuse Masse an Daten. Während eine Zeitung am nächsten Tag auf dem Altpapier landet, bleibt im Internet alles erhalten, gespeichert.

Anonym ist nicht anonym
Auch wenn viele Leute gerne ein Pseudonym verwenden, sind sie damit noch lange nicht anonym. Ein Bild kann die Decke von der Anonymität ziehen: Das eigene Auto mit erkennbarem Kontrollschild führt zum echten Namen oder ein Kommentar, in welchem der Name erscheint. Schnell ist die Spur zu den Facebook-Freunden gefunden und daraus lässt sich das Bezugsfeld erschliessen: Freizeitbeschäftigung, Tagesablauf, etc. Patak meint, so könne man nach kurzer Recherche dem unbedarften Internet-Benutzer in dessen Stammbeiz auf die Schulter klopfen, ihn mit vollem Namen ansprechen, den Geburtstag der Freundin nennen und ihm das halbe Privatleben erzählen.

Der Jurist warnt dringend: Genau abwägen, was man über sich selbst und über andere öffentlich macht. Es ist wie im richtigen Leben: Ein peinlicher Ausrutscher ist schwer wiedergutzumachen. Im Internet nie. Und: Facebook ist nicht privat.

Ausserdem: Keine Firma wie Microsoft, Apple wird je ungefragt anrufen oder ein e-Mail senden und einem beten, etwas auf dem Computer zu installieren. Das sind Halunken und das «etwas» ist Spionage- oder Spamsoftware.

Mittwoch, 9. November 2011

Vernünftiger Umgang mit persönlichen Daten: So können Sie sich schützen

Im letzten Artikel sprachen wir über den sorglosen Umgang mit Daten im Internet. Ausser der - zugegeben eher kleinen - Gefahr, ausgeraubt zu werden, ist da das Problem von Identitätsdiebstahl. Viele Menschen haben große Mengen von Geld durch die Veröffentlichung aller ihrer personenbezogenen Daten auch auf Social Media Websites wie Twitter und Facebook verloren. Kriminelle haben diese Informationen verwendet, um Bankdarlehen in ihrem Namen aufzunehmen, und natürlich dann mit dem Geld zu verschwinden, so dass die Opfer des Identitätsdiebstahls, die Rechnung zu bezahlen hatten.

Wie funktioniert das?
Der Punkt ist, vorsichtig zu sein mit dem, was Sie im Internet - auch per e-Mail bekanntgeben, um nicht nur sich selbst, sondern auch Ihre Familie zu schützen. Kriminelle verwenden öffentlich zugängliche Informationen aus persönlichen Quellen und Unternehmensseiten. Dann setzen sie diese miteinander in Verbindung.

Hier sind einige Tipps:
In der Firma werden oft automatische Antwort-e-Mails verwendet. Wenn Sie abwesend sind, schreiben Sie nie, dass sie in den Ferien sind und von wann bis wann sie abwesend sind. Der Hinweis, dass sie das e-Mail erst ab x.x. persönlich beantworten können, muss genügen.

Wenn Sie einen Blog haben oder Twittern, in einem Sozialen Netzwerk sind: Schreiben Sie nicht, dass sie verreisen, sondern erst, wenn sie zurück sind. Einige angemessene Bilder können ihre online-Reputation stärken. Achten sie auf die Kommentare.

Kennen Sie die Einstellungen auf den Sozialen Netzwerken, die sie benutzen. Dinge, wie Sperren, Sichtbarkeitsregeln und die Privatsphäre-Einstellungen müssen sie kennen und bewusst nutzen. Notieren Sie, welche Einstellungen Sie haben so können Sie bei Änderungen, die auf diesen Seiten vorkommen, vergleichen und unter Umständen wieder nach ihrem Wunsch einstellen.

Verwenden Sie komplexe Passwörter. Verwenden Sie eine Mischung aus Groß-und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. So können sie verhindern, dass Passwörtern erraten werden. Benutzen Sie niemals das gleiche Passwort für mehrere Konten.

Beklagen Sie sich nicht über online über die Arbeit oder teilen Sie sensible Informationen über ihre Firma mit. Dies macht sich unprofessionell und wirft ein schlechtes Licht sowohl auf sie als auch auf das Unternehmen. Wenn sie Bedenken haben, wenden sie sich an das Personalbüro, sprechen sie mit Bürokollegen oder wählen Sie andere geeignete Kanäle.

Quelle: ZFS
Bild: unbekannt