Samstag, 13. August 2011

Zerstören soziale Netzwerke unsere Beziehungen?

David Plotz ist Herausgeber des Slate Magazine. Im Juli machte er ein Experiment, das beweisen soll, dass soziale Netzwerke im Internet Beziehungen zerstören, da niemand Freund von hunderten oder gar tausenden sein kann.

Im Juli stellte Plotz seine 1556 ahnungslosen Freunden auf Facebook auf die Probe: Heimlich veränderte seinen Geburtstag so, dass er zusätzlich zu seinem echten, bereits gefeierten Geburtstag drei weitere im Juli hatte. Das war ein Test, um zu sehen, ob seine Freunde ihm mehrere Geburtstagswünsche schicken würden. Und das taten sie. In der Tat: Eine ganze Anzahl wünschte ihm alles dreimal Gute zum Geburtstag alles. Dumme Facebook-Freunde!

Für Plotz beweist dies, dass Facebook-Nutzer seelenlose soziale Roboter sind: "Eine beträchtliche Anzahl der Benutzer nutzen den Dienst ohne Gefühl. Sie versuchen mit rasch hingeschreibenen Geburtstagsgrüssen billiges soziales Kapital - unverdientes soziales Kapitals - aufzubauen, ohne auch nur einen Gedanken an das Geburtstagskind zu verwenden."

Plotz, der sein Konto zur Promotion vorn Artikeln nutzt, kennt von den über 1500 Freunden die wenigsten: Nur 100 von ihnen seien tatsächlich Freunde, höchstens 200 hat er im richitgen Leben je gesehen.

Wer ist mehr von der wahren Bedeutung von Freundschaft entfremdet, die Facebook-Nutzer, die reflexartig Geburtstagswünsche an Pseudo-Freunde versenden, oder die Benutzer, die blind sich mit hunderten von Zufallsbekanntschaften aus dem Internet anfreunden? David Plotz ging sinngemäss einen Ballsaal voller 1500 Fremden und rief: "Heute ist mein Geburtstag!" und jemand begann zu singen.

Das Problem dabei ist nicht, dass Facebook unsere Freundschaften zerstört. Es ist, dass David Plotz und mit ihm tausende von Leuten nicht wissen, wie man ein soziales Netzwerk nutzt. Dies sieht man, dass sein Profil vollständig öffentlich ist, dass etwa nicht nur seine 100 echten Freunde, sondern auch die 1400 übrigen sein Geburtstag sehen.

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