Samstag, 23. Juni 2012

Alan Turing zum 100. Geburtstag

Noch bevor es praxistaugliche Computer gab, schrieb Alan Turing die Theorie dazu, ein 36seitiges Büchlein, das die Möglichkeiten der Computerisierung definierte. Diese sogenannte Turingnaschine ist seit 75 Jahren das Mass aller Dinge. Wem die 36 zu kompakt sind, der lese die von Petzold kommentierte Ausgabe. Eine Auswahl an Artikeln aus der Neuen Zürcher Zeitung anlässlich des 100. Geburtstages Alan Turings am 23. Juni 2012.

Alan Turing wäre am 23. Juni 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass gilt 2012 als «Turin-Jahr»; der britische Mathematiker wird in zahlreichen Sonderpublikationen und Konferenzen geehrt. Turing, der 1954 – vermutlich durch eigene Hand – aus dem Leben schied, ist inzwischen zum Helden der Populärkultur geworden, doch Person und Werk bleiben schwer zugänglich. Seinen Ruf als Mathematiker begründete er 1936 mit dem Aufsatz: «On Computable Numbers with an Application to the Entscheidungsproblem». Hier wird unter anderem das Konzept der heute sogenannten «Turing-Maschine» definiert.


Computergeschichte: Das Gadget aller Gadgets
Der erste moderne Computer eine universell programmierbare Maschine fähig zur Lösung äusserst komplizierter mathematischer Probleme wurde Ende 1936 in Betrieb genommen Es gab dann noch ein paar Bugs auszumerzen… Die Turingmaschine bestimmt bis heute die Grenze der Berechenbarkeit.

Digitaler Pionier: Turings Chatroom
Als er Mitte des letzten Jahrhunderts jenen Test ersann, der seither die Phantasie von Liebhabern wie Verächtern der sogenannten künstlichen Intelligenz beschäftigt, hat der Mathematiker, Kryptologe und Tüftler Alan Turing womöglich den ersten Chatroom der Menschheitsgeschichte entworfen – wenngleich der virtuelle Raum, in dem die «Plauderei» stattfinden sollte, damals selbst noch virtuell, das Experiment nur erst ausgedacht war: Eine fragenstellende Person steht mit zwei abwesenden Kommunikationspartnern (via «teleprinter») in schriftlichem Austausch, von denen der eine ein Mensch, der andere ein Computer ist. Herauszufinden ist, hinter welcher Adresse sich der Apparat verbirgt. Gelingt dies nicht, so hat man Grund, dem Computer Intelligenz zuzuschreiben und das, was er tut, als «denken» zu taxieren. Das zumindest wird dem Leser des 1950 publizierten Artikels «Computing Machinery and Intelligence» nahegelegt.

Späte Anerkennung für Alan Turing
Der britische Mathematiker Alan Turing hat zu seinen Lebzeiten nur wenig publiziert. Wichtige Arbeiten, die er während des Zweiten Weltkriegs geleistet hat, blieben lange geheim. Er wurde als Kriegsheld geehrt, doch erst heute lassen sich seine Leistungen vollumfänglich beurteilen. Als er am 7. Juni 1954 unter tragischen Umständen 42jährig starb, war er ausserhalb eines kleinen Zirkels von Mathematikern kaum bekannt. Der Zweite Weltkrieg, so schien es nach seinem frühen Tod, hatte seine wissenschaftliche Karriere unterbrochen, wenn nicht gar zerstört. Doch Turing hat auch während dieser Jahre Bedeutendes geleistet, nur waren diese Arbeiten lange nicht bekannt.

Warum Computer nie denken werden
Der britische Physiker Roger Penrose ist einer der angesehensten Wissenschafter unserer Zeit. Er ist überzeugt davon, dass das Bewusstsein ein quantenmechanischer Vorgang ist und dass dasUniversum weder einen Anfang noch ein Ende hat. Und er erklärt, warum Computer nie denken werden.

Wer war Alan Turing?
Trotz der Arbeit vieler Biographen bleiben Leben und Werk des britischen Wissenschafters schwer fassbar. Eine Kurzfassung seiner Biographie. Und weshalb Turing bis heute wichtig ist!

Gedankenspiel: Turing und Zuse im Gespräch
Turing hat, von seinen Zeitgenossen kaum beachtet, die Informatik grundlegend geprägt. Was hätter er mit Konrad Zuse, dem deutschen PC-Erfinder diskutiert? Ein Gedankenspiel in der NZZ.

Donnerstag, 21. Juni 2012

Durch diese Gesetzeslücken schlüpfen schlüpfrige Cyberkriminelle

In zwei Gastbeiträgen (hier und hier) hat Barbara Schmid-Federer auf Probleme im Kinder- und Jugenschutz im internet hingewiesen und politische Forderungen aufgestellt, die sie auch im Nationalrat einbringt. Zur Illustration hier noch drei Fälle von Gesetzeslücken.

Pornografie und Gewalt im Internet
Das zentrale Zurverfügungstellen (Hosting Provider) kinderpornografischer Daten ist unter Strafe zu stellen. Die technischen Möglichkeiten bestehen seit Jahren. Es ist wichtig, dass Kindern der Zugang zu kinderpornografischen und gewaltverherrlichenden Darstellungen verunmöglicht wird. Dies kann durch eine Zertifizierung zur altersgerechten Beurteilung der Inhalte von Internetseiten geschehen. Die Eltern sind verantwortlich, den «Zugang»/«Nicht-Zugang» zu Intemetseiten bei ihren Kindem durchzusetzen.

Petition Kinderschutz im Internet
Seit dem Inkrafttreten der neuen Strafprozessordnung am 1. Januar 2011 hat die verdeckte Ermittlung im Vorfeld von Straftaten keine gesetzliche Grundlage mehr. Es muss also immer etwas passiert sein, bevor die Polizei handeln kann. Experten haben für diese juristische Entwicklung kein Verständnis und fordern, diese Gesetzeslücke zu schliessen. Die Petition Kinderschutz im Internet möchte die verdeckte Ermittlung im Chatroom im Kanton Zürich wieder einführen und sammelt zu diesem Zweck seit Ende 2011 Unterschriften. Auch auf Bundesebene muss die präventive verdeckte Ermittlung durch polizeiliche Kräfte in Chats und Onlineforen erlaubt werden.

Cyberbullying
Von Cybermobbing spricht man, wenn Kinder oder Erwachsene in Foren und socialmedia Plattformen beleidigt, beschimpft oder per Fotomontage in pornografischen Posen dargestellt werden. Der Bundesrat ist der Meinung, dass die relevanten zivil- und strafrechtlichen Bestimmungen genügen. Nationalrätin Barbara Schmid ist anderer Meinung. Sie fordert ein umfassendes durchdachtes Konzept zum Umgang mit Phänomenen wie Cyberbullying. Zum Beispiel soll ein Cyberbullying-Beauftragter zur wirksamen Bekämpfung der genannten Phänomene mit den nötigen Mitteln ausgestattet werden. Kantone und Bund müssen zusammenarbeiten. Babara Schmid hat bereits im Oktober 2010 ein entsprechendes Postulat eingereicht.

Barbara Schmid-Federer (Männedorf) ist seit 2007 Nationalrätin und Mitglied der national
rätlichen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit sowie der Gerichtskommission. Sie ist Mutter zweier schulpflichtiger Kinder. Trotz Affinität zum Internet ist sie nicht von der Piratenpartei, sondern sieht ihr Engagement als zeitgemässe Weiterführung der
Familienpolitik der CVP.

Dienstag, 12. Juni 2012

Vivons-nous la fin des bibliothèques?

Lors de sa laeçon d'adieu à l'Université de Genève, Alain Jacquesson commenca par un petit historique sur les périodiques scientifiques où les bibliothèques passèrent du propriétaire à au locataire dès la fin de la deuxième guerre mondiale. Ceci dû au désintérêt pour l’administratif lié à la publication des chercheurs, scientifiques et savants. Jacquesson rappella la fin du ZentralBlatt mise en place dès le 19e siècle par les académies ou leurs équivalents.

Ces changements fondamentaux ne sont pas les seuls. En plus, les coûts explosent. Même si c’est moins marqué, la lecture publique est aussi concernée. Au travers de la numérisation (du gris au numérique, numérisation rétrospective, ...), la dématérialisation des objets culturels conduit à l’indifférence du lieu des savoirs, des recherches, des formations, etc. L’éloignement des sources n’existe plus.

Droit contractuel versus droit d’auteur
L’industrialisation des savoirs est facteur d’un plus grand revenu pour les actionnaires et d’une perte d’intérêt pour la transmission du savoir au public. Le droit contractuel remplace le droit d’auteur. Le prêt entre bibliothèque devient litigieux. On se souvient qu'au procès actuel entre l'École Polytechnique de Zurich et Elsevier. Les lecteurs sont par ailleurs captifs des outils liseuse ou autre à travers des contrats exclusifs, des ventes liées au matériel, des versions incompatibles, ce que Jacquesson appelle la gestion des droits numériques ou digital rights management en anglais, soit le contrôle technique de l’utilisation des ressources documentaires.

Alain Jacquesson parla des livres numériques chronodégradables ou qui «s’autodétruisent» après un nombre défini de lectures. Les éditeurs utilisent le vocabulaire des bibliothèques comme bibliothèque de prêt (lending library) ou prêt gratuit (borrow for free), mais en monétarisant le service parfois de manière cachée comme par exemple l'inscription en tant que membre obligatoire et payante.

Bénéfice privatisé, coûts à l'état
L'ancien directeur de l'École des bibliothécaires de Genève présenta un tableau séparant les services récupérés par les multinationales commerciales sur les activités des bibliothèques. En résumé, les tâches coûteuses comme catalogage, cotation, indexation restent dans les bibliothèques, pendant que publication, vente, location, prêt, donc les activités monétarisables sont reprises par les grands éditeurs internationaux. Les universités ont réagi avec les archives ouvertes, avec les preprints des physiciens, au départ, et avec l’Open Access. La déclaration de Berlin a vu le jour, mais son principe d’accès libre est remis en cause par le Sénat américain en ce moment sous pression du lobby puissant des éditeurs). L’éthique de Jacquesson ne lui permet pas de faire l’apologie du piratage.

Selon le conférencier, l'âge d’or est derrière nous. L'économie et les lois régissent maintenant la profession du bibliothécaire. Lors des questions et pour avoir une vision plus optimiste de l’avenir, il fut question de transfert d’emplois vers les sites de ventes en ligne, de l’option, pas très retenue, de devenir éditeurs, mais, par contre, de travailler avec les chercheurs et les juristes sur la libération des données sémantiques, sur l’autoédition, sur les valeurs ajoutées payantes, mais au profit des bibliothèques, du changement de mandat des bibliothèques d’un lieu de savoir à un lieu de socialisation, de discussion, de travail (on va à la bibliothèque pour travailler sans être dérangé), de tranquillité (un bâtiment pour les gens).

Il fut aussi question du boycott d’Elsevier, Springer, Wiley par Harvard et d’autres universités. Jacquesson n’y croit pas. Il pense que le boycott doit être ciblé, autrement il pénalise le chercheur, à cause du système d’évaluation actuel. Mais un changement fondamental de l’évaluation des chercheurs (facteurs d’impact et autres) par les académies pourrait être une piste de réflexion préalable au boycott.

Publications d'Alain Jacquesson:
L'informatisation des bibliothèques

Concernant la culture libre, voir ici.
Source: Sandra Levai, image: Moumou82/Wikipédia