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Freitag, 11. August 2017

30 Jahre HyperCard - jetzt läuft es wieder

Andrew Ferguson hatte in den letzten Wochen an einem spannenden Projekt gearbeitet und exakt heute, am 11. August, dem 30. Geburtstag von HyperCard, darüber informiert.

Vor ein paar Monaten hat das Internet-Archiv Unterstützung für die In-Browser-Emulation der alten Mac-Software hinzugefügt. Während dies theoretisch erlaubt, HyperCard-Stapel online zu emulieren, sind die meisten Stapel in StuffIt-Expander-Dateien (.sit, .sea, ...), und der Prozess sie zu extrahieren war langsam und zeitaufwendig (es erfordert die Verwendung von Emulatoren oder alten Macs).

Ferguson hat jetzt einen automatisierten Prozess entwickelt, um das alles zu tun. Das Ergebnis ist, dass jeder Stapel in einer StuffIt-Expander-kompatiblen Datei oder einem Mac-Disk-Image in wenigen Klicks zum Internet-Archiv hochgeladen werden kann, wo man ihn in einem Browser (keine Plugins erforderlich) ausführen kann.

Es gibt wohl keinen bessereb Tag, als den heutigen 11. August, den 30. Jahrestag, an dem HyperCard eingeführt worden war, um seine Stapel wieder laufen zu lassen. Um sie hochzuladen, gehe zu HyperCardOnline.tk.

Und wer keine Stapel zum hochladen hat, kann in die HyperCard-Stapelsammlung im Internet-Archiv gehen und hunderte, bald tausende von Stapeln laufen lassen, die bereits hochgeladen sind.

Die Mehrheit der Stapel, die bereits online sind, stammen aus der AOL/MHC-Sammlung, welche von Jacqueline Landman Gay geretttet worden war. Andrew Ferguson sucht noch weitere Stapel, respektive Stapelsammlungen, damit er sie auch hochladen kann. Er weiß bereits bescheid über die University-of-Michigan-Sammlung, HyperCard.de und die Info-Mac-Archive.

Im Internetarchiv befinden sich übrigens auch die Handbücher - falls diese in der eigenen Handbibliothek nicht mehr greifbar sind.

Samstag, 7. September 2013

Archiviert, aufbewahrt und verschwunden

Museen zeigen die schönsten Werke der wichtigsten Künstler und lagern ein X-Faches davon im Keller. Und dort bleibt manches einfach verschollen, da es nur auf einer dem Kurator zugänglichen Karteikarte verzeichnet ist.

So hat das heutige Kunsthaus Zürich 1830 eine Statue angeschafft, die seither ihren Platz im Lager noch nie verlassen hat. Dabei gäbe es heute technische Möglichkeiten, all' diese  Preziosen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Einerseits in einem Schaulager, wie etwa das Museum Rietberg; andererseits in einem Katalog, der über das Internet zugänglich ist.

Die Schweiz scheint diesbezüglich noch ein Entwicklungsland zu sein, während britische Museen wie Tate Britain oder das Viktoria- und Albert-Museum u.v.a.m. hier schon viel weiter sind. Im Moment verfügen die Schweizer Kunstmuseen zwar über die grössten und wichtigsten Sammlungen Schweizer Künstler; im Internet sind es jedoch andere Institute, welche die Nase vorne haben.

Die Neue Zürcher Zeitung lieferte eine Bestandesaufnahme und gute Analyse zum Thema: http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/kunst_architektur/im-museumsverlies-verschollen-1.18143027

Mittwoch, 13. Februar 2013

Bildkommunikation von vorgestern für heute

Die Augen zum Himmel verdreht,
fletschende Zähne wie ein Jaguar und
triefende Nase: Darstellung der Wirkung
 von peruanischen Kakteen.
(Bild: Museum Rietberg)
Heute war ich in Zürich und nach einem anstrengenden Tag wollte ich nicht einfach so nach Hause fahren. Also stieg ich sozusagen zur Belohnung in der Enge aus und stapfte durch den Schnee des Rieterparks ins Museum Rietberg. Dort die Treppe hinunter direkt nach Peru!

Dort zeigt eine Sonderausstellung (Weltpremiere steht auf dem Plakat) höchst Interessantes aus Chavín de Huántar, einem verborge engen Gebirgstal auf 3200 m Höhe in den Anden. Dort errichteten die Menschen 2500 Jahre vor den Inka mit höchstem Arbeits- und Kostenaufwand eine gewaltige Tempelanlage. Das spannende ist die dabei angewandte Bildkommunikation:  aus hartem Stein geformte kunstvolle riesige Reliefs und rätselhaften Steinskulpturen. Umgelenktes Sonnenlicht bis tief in die unterirdische Räume und Gänge der weitläufigen Tempelanlage hinein. Wer sich die Originale anschaut und auch die gelungenen Animationen, der fragt sich zu Recht, ob wir in den letzten paar tausend Jahren wirklich die grossen kulturellen Errungenschaften und Fortschritte erreicht haben, wie wir so oft glauben.

Vor vier- bis sechstausend Jahren haben die Peruaner eigentliche Multimediaproduktionen erschaffen: mit Kunst, mit der Beeinflussung aller Sinne, mit dem gezielten Einsatz von Licht, mit psychoaktiven Substanzen, mit Geräuschen und mit Musik - eine äusserst hohe Medienkompetenz grossartig umgesetzt. Dies haben die Kuratoren aufgegriffen und mit modernsten Mitteln gelungen umgesetzt. Nicht nur 200 riesige Steinskulpturen, Reliefs, kostbare Tongefässe und wunderbaren Goldschmuck gibt es zu sehen, sondern auch die Wirkung von Drogen und Licht. Dazu ertönen plötzlich ungewohnte und ungewohnt lange Muscheltrompetenklängen.

Die Ausstellung ist noch bis am 10. März 2013. Inhaber des Schweizerischen Museumspasses oder einer Raiffeisen-Maestrokarte haben freien Eintritt. Andere beommen von den SBB 10% Rabatt. Reich bebildeter Katalog: Chavín - Die Ankunft der Götter in den Anden. 

Donnerstag, 31. März 2011

Bibliothek und Museum am Flughafen

Am Flughafen Amsterdam Schipool wurde kürzlich die erste Flughafen-Bibliothek eingeweiht. Der Lese-und Ruheraum soll die Zeit für die Passagiere, die auf ihre interkontinentale Verbindungen warten verkürzen. Die Lounge umfasst eine Fläche von 90 m2, und ist mit einer Leseecke (11 Sitze, davon 4 mit iPads) und einer Sitzecke (14 bequeme Sitze, davon 5 mit iPads) eingerichtet. In den Regalen liegen ca. 1250 Bücher über die niederländische Kultur und Geschichte bereit, ebenso Literatur holländischer Schriftsteller in rund 30 Sprachen übersetzt. Für diejenigen, die gerade Fotos anschauen möchten, steht eine große Leinwand zur Verfügung. Um einen Eindruck von diesem neuen Service zu haben, besuchen Sie die Fotogalerie auf http://www.airportlibrary.nl/en/pictures.html Die Bibliothek ist rund um die Uhr geöffnet.

Schipool bietet den Umsteigepassagieren bereits seit 2002 eine Filiale des niederländischen Reichsmuseums zur Verkürzung der Wartezeit an: http://www.rijksmuseum.nl/tentoonstellingen/schiphol?lang=en