Ebenso lesenswert ist meines Erachtens auch der dazugehörige Leserbrief: Darin wird nicht nur auf die je nach Publikation andere Zitierweise verwiesen - was die Fehleranfälligkeit natürlich erhöht, sondern auch die anglophone Dominanz erwähnt. Durch Schreibfehler bei der Übersetzung und der amerikanische Blickwinkel des Science Citation Index würden andersprachige Publikationen benachteiligt. Statt nun aber ins Geheul einzustimmen, alles solle nur noch englisch publiziert werden, wird vorgeschlagen, einen deutschen/deutschsprachigen Impaktfaktor ins Auge zu fassen. Daraus ergäben sich mehrere Vorteile:
- Neue Erkenntnisse würden zuerst in der Landessprache (deutsch) diskutiert, bis sie international spruchreif sind. Durch den längeren Vorlauf, wären die Erkenntnisse auch besser abgestützt.
- Die Landessprache als Wissenschaftssprache kann auch Aktivitäten bündeln, die auf einer internationalen Ebenen nicht oder nur von geringem Interesse sind
- Die deutsche Sprache ermöglicht die Konstruktion von Gedankengebäudn, die auf englisch nur sehr schwer zu verbalisieren seien.
Bild: Vorbei die Zeiten, in denen lateinisch und nur mit kirchlicher Druckerlaubnis publiziert wurde. (Quelle: Universitätsbibliothek Straßburg, Wissenschaftliche Publikation Isaac Newtons von 1687.)
1 Kommentar:
Zum Thema Wissenschaftssprache sei zudem auf Winfried Thielmanns Arbeit "Deutsche und englische Wissenschaftssprache im Vergleich. Hinführen - Verknüpfen - Benennen." (Univ., Habil.-Schr.-München, 2006. Heidelberg: Synchron Wiss.-Verl. der Autoren) verwiesen. Eine Besprechung des Titels findet sich auch in LIBREAS 17.
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