Dienstag, 29. Juli 2008

Warum erhalte ich so viele Spam-E-Mails?

Der Begriff Spam bezeichnet unerbetene und häufig nicht gewünschte E-Mails.

Spam ist die elektronische Form von «Junk Mail», also unerwünschte Werbung, Prospekte oder Angebote, die Ihren Briefkasten füllen. Der Begriff Spam bezeichnet unerbetene und häufig nicht gewünschte E-Mails, die in der Hoffnung, dass einige wenige Empfänger auf das Angebot reagieren, tausendfach an die Benutzer von E-Mail-Konten versendet werden. Die Versender von Spam können viele unterschiedliche Gründe haben, ihre Absicht ist es jedoch, Geld zu verdienen. Wodurch? Entweder durch den Verkauf eines Produkts oder einer Dienstleistung, oder indem sie Sie dazu bewegen, Angaben zu Ihrem Bankkonto oder Ihrer Kreditkarte zu machen, die dann für einen Betrug verwendet werden. Zu Spam zählen unterschiedliche Nachrichtentypen:

  • E-Mails zu Produkten – unerwünschte Angebote oder Werbung für Produkte, Waren oder Dienstleistungen wie Kleidung, Waschmittel, regelmässiger Ölwechsel für Ihren Wagen oder Online-Detekteien.
  • E-Mails für Erwachsene – Hier werden Produkte oder Dienstleistungen angeboten, die ausschliesslich auf Erwachsene zielen. Diese E-Mails sind gewöhnlich nicht für Kinder geeignet und können anstössig sein. Hierzu zählen Nachrichten mit pornografischem Inhalt, persönliche Anzeigen, Partnerschaftsberatung oder die Werbung für entsprechende Medikamente.
  • E-Mails zu Finanzthemen – Diese Nachrichten bieten Möglichkeiten des Geldverdienens bzw. Sparens an, wie beispielsweise Aktiengeschäfte, Anlagen mit hohen Kapitalrenditen, kostenlose Kreditauskünfte und günstige Kredite.
  • Betrug/gefälschte E-Mails – Vorsätzlich irreführende Nachrichten werden häufig in betrügerischer Absicht an Einzelpersonen oder Organisationen versandt. Beispiele hierfür sind: Spoofing (E-Mails, die mit gefälschten Websites eines Markenunternehmens verlinkt sind und nicht von den Markeninhabern kontrolliert werden) oder Phishing-Nachrichten, in denen Sie nach Angaben zu Ihrer Kreditkarte, Ihrem Bankkonto oder der Bestätigung Ihres Passworts gefragt werden.
  • E-Mails zu Gesundheitsthemen – In diesen E-Mails werden medizinische Produkte und Dienstleistungen wie Medikamente, medizinische Behandlungen, pflanzliche Heilmittel und leistungssteigernde Arzneien beworben.
  • E-Mails zum Thema Freizeit oder mit spirituellem Inhalt – Diese Nachrichten werben für Lotteriegewinne, Pauschalreisen, religiöse Ansichten und psychologische Ratgeber.
  • E-Mails zum Thema Internet – In diesen E-Mails werden Waren und Dienstleistungen für den Computer angeboten wie Web-Hosting, Web-Design, Antiviren- und Spyware-Programme sowie preisgünstige Computer und Zubehör.

Warum ist diesen Absendern meine E-Mail-Adresse bekannt?

Die Versender von Spam benötigen gültige E-Mail-Adressen. Daher erfassen sie diese auf unterschiedliche Weise und setzen sie auf ihre Verteilerlisten:

  • Websites mit freiwilliger Registrierung: Ahnungslose Internet-Surfer geben ihre E-Mail-Adressen auf Websites an, die der Erfassung von Adressen dienen (z. B. Registrierung für einen Newsletter, Geschenkangebote, Nachrichten mit dem Tageshoroskop, Online-Grusskarten).
  • Erhalt und Versand von E-Mail-Kettenbriefen
  • Sammeln von Internet-Adressen – Die Versender von Spam setzen spezielle Programme ein, die das Internet nach E-Mail-Adressen durchsuchen.
  • Nutzung der Option «Abmelden» einer früheren Spam-Mail [dadurch wird die Echtheit der E-Mail-Adresse bestätigt und Sie erhalten künftig noch mehr Spam].
  • Newsgroups/Chat – Die Versender von Spam können auf Ihre E-Mail-Adresse zugreifen, wenn Sie an einer öffentlichen Newsgroup oder einem Chat teilnehmen und dort Ihre E-Mail-Adresse angegeben haben.
  • Methodische Annahmen – Die Versender von Spam nehmen logische Vermutungen anhand der Internet-Adressen vor. So ist beispielsweise bei einer Firma «Firma» das Standardformat für die E-Mail-Adressen der Mitarbeiter vorname.nachname@firma.com.
  • Viren und Hackangriffe – Wenn Ihr Computer von einem Virus befallen ist, kann dieser den Rechner nach allen E-Mail-Adressen in Ihren Adressbüchern und Dokumenten durchsuchen.

Die nachstehende Grafik zeigt die Spam-Statistik der vergangenen acht Monate von Oktober 2007 bis Mai 2008 eines grossen internationalen Unternehmens. Während dieses Zeitraums waren 70 % bis 80 % aller von externen Absendern erhaltenen E-Mails Spam. Ohne Spam-Filter würde die doppelte bis vierfache Menge an E-Mails in unser Netzwerk gelangen – die meisten davon ohne jeglichen geschäftlichen Nutzen. Stellen Sie sich vor, wie viel Geld und Zeit die Mitarbeiter verlieren würden, wenn sie täglich durch Dutzende von Spam-Nachrichten arbeiten müssten.

Auszug aus einer neuen Analyse des Spam-Aufkommens in Nordamerika und Europa eines internationalen Unternehmens aus der Schweiz:

Die Versender von Spam setzen viele Mittel ein, um nicht von Antispam-Software erkannt zu werden. Derzeit ist es nicht möglich, alle Spam-Nachrichten, die in das E-Mail-System eingehen, zu blockieren. Eine von nucleusresearch.com durchgeführte Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass Spam selbst mit aggressiven Spam-Filtern weiterhin ein wachsendes Problem darstellen wird.

Tipps zum Umgang mit Spam

Nachstehend einige allgemeine Tipps, um die Anzahl der erhaltenen Spam-Nachrichten zu reduzieren:

  • Melden Sie sich nicht freiwillig mit Ihrer E-Mail-Adresse auf Websites an.
  • Bitten Sie Ihre Kontakte, die Funktion «bcc» (Blindkopie) zu wählen, wenn sie Ihnen eine E-Mail über eine Verteilerliste zusenden.
  • Klicken Sie niemals auf die Option «Abmelden» in einer Spam-E-Mail. (Dadurch ist dem Versender der Spam-Nachricht bekannt, dass es sich um eine aktive E-Mail-Adresse handelt.)
  • Geben Sie Ihre Visitenkarte umsichtig aus (Sie könnten auf einer Mailing/Spam-Liste erfasst werden).
  • Aus Vorsichtsgründen dürfen niemals E-Mails oder E-Mail-Anhänge unbekannter Absender geöffnet werden. (Computerviren werden häufig auf diesem Weg zugestellt.)
Quelle: «Zürich» Versicherung

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