Freitag, 16. November 2012

Das Märchen von der führenden Weltsprache

Die Muttersprache ist die Basis jeder geistiger Tätigkeit und ermöglicht in jedem Fall eine mehrfach höhere geistige Leistung, als jede noch so gut erlernte Zweitsprache. Gerade an wissenschaftlichen Konferenzen lässt sich dies gut erleben. Dort finden die wirklich tiefen Gespräche meistens zwischen Leuten gleicher Muttersprache statt. 

Kreativität, Forschung, Entwicklung beruhen auf begrifflicher Aneignung und auf der Schöpfung eigener Begriffe. Das Aufgeben der eigenen Sprache führt unweigerlich ins Hintertreffen. Leicht sieht man dies am Wort «Computer». Jedes Kind im englischen Sprachraum weiß intuitiv, daß das Ding rechnet (weil Computer eben Rechner heißt). Der angelsächsische Denkansatz ist also: Der Computer ist ein (rechnendes) Werkzeug.

Obwohl der Rechner im deutschsprachigen Raum (1936 von Konrad Zuse) erfunden wurde, opfern wir unseren Rechner dem leeren Symbol «Computer», treffen falsche Hypothesen über dessen Charakter und erschöpfen uns dann in dummen Streitereien: «Der Computer ist kein Rechner…». Wer fremde Wörter benutzt, merkt das nicht, lebt jedoch mit begrifflichen Fragmenten…

Und ausser Informationsfachbegriffe noch etwas für den Alltag, am besten jeden Morgen einen Ausdruck merken: Lebendiges Deutsch

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