Mittwoch, 10. März 2010

Digitale Bébés?

Oliver Gassner wirft unter dem Titel Warum es keine Digital Natives gibt unter anderem die folgdenden bedenkenswerten Fragen auf:

Was ist vom Digital Native «an sich» zu halten wenn...
  • in den 1990ern sich die Frage der Kinder zum Netz darauf beschränkte, wie sie eine der ihnen zugeflatterten AOL-Gratisstunden-CDs zum Laufen kriegten. (Keiner hat gefragt: wie lern ich HTML?)
  • eine Siebenjährige am TV den Kinderkanal nicht findet (und auch nicht wüsste wie), weil den sonst immer der grosse Bruder einstellt.
  • wenn ein 15jähriger Blogger erklärt, er könnte die CSS-Datei seines Wordpress-Blogs nicht anpassen, weil er nicht wisse... wie? (Mein Hinweis auf SELFHTML erntete ein Schulterzucken.)
  • wenn Mitglieder von KWICK immer via Google auf seinem Blog landen, wenn KWICK down ist, und nicht verstehen, wo sie sind, und denken, sie seien in KWICK? (Blind? Handybildschirm zu klein?)
  • wenn der 16jährige nicht nur nicht per e-Mail nicht erreichbar ist sondern auch auf keinem anderen digitalen Kanal (inklusive SchülerVZ).
  • wenn der 22jährige sagt: «Mit Blogs, Twitter und HTML haben die meisten meiner Kommilitonen nichts an Hut.» ... und er studiert Medieninformatik.
An und für sich könnte man über dieses Thema ein Buch schreiben. Gassner lässt es bei ein paar ausschweifenden und eher essayistischen Bemerkungen bewenden. Dies ist wohl auch besser so, kann er doch so in aller Kürze zeigen, dass es mit den Digital Natives lange nicht so weit ist, wie manche Medien glauben machen wollen. Ein bisschen anwenden ist nicht können. Und wie schon im letzten Eintrag, muss deutlich darauf hingewiesen werden, dass es für das Echte keinen Ersatz gibt; oder um es mit den Worten meiner nie um Redensarten verlegenen Urgrossmutter zu sagen: Ohne Fleiss kein Preis.

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