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Samstag, 9. Juni 2018

Den Klauen Amazons enttrinnen

Vor kurzem bekam ich ein e-Mail eines kleinen Verlages, der mich bat an einer Umfrage teilzunehmen. Das Formular liess mir das Blut in den Adern stocken: Gefragt wurde nach Name, Adresse, Telefon, etc. etc. Dann schaute ich mir das Video an:



Formal ist das Video nicht besonders toll. Insbesondere der Ton ist zu leise. Interessant jedoch, wie der Verleger offen über seine Überlegungen und Gedanken spricht: Was Amazon aus kommerzieller Sicht richtig macht und wie er von den grossen Giganten abhängig ist und wie er aus dieser Abhängigkeit ausbrechen will.

Die Überlegungen sind so falsch nicht. Ob es gelingen wird? Zumindest einige Dinge macht dieser Mann meiner Meinung nach richtig:
  • Er berlegt sich, was für sein Geschäft wichtig ist.
  • Er überlegt sich ob er das besser alleine stemmt oder besser auslagert.
  • Er tritt mit seinen online Kunden in einen Dialog.
  • Er ist transparent, ehrlich und offen.
Mit diesen vier Punkten könnte es in der schmalen Nische, in der der Verlag tätig ist gelingen. Wir werden sehen.

Dienstag, 18. April 2017

Wenn das Internet unsere e-Mails einfach auffrisst

Hatten Sie auch schon einmal das Gefühl, dass e-Mails einfach verloren gehen? Mein Bruder ist der Sache nachgegangen - bis ins Vereingte Königreich. Dort, in den Heiligen Hallen (oder eher Kellern) der ehrwürdigen Universität von Oxford kam er einem erstaunlichen Geheimnis auf die Spur. Sein Bericht, Eaten E-Mails, erschien im März in englischer Sprache.

Wir alle mögen keine Junk-Mails, aber in dieser Woche habe ich gelernt, dass es irgendwann etwas Schlimmeres gibt: E-Mails, die im Internet «gegessen» werden und niemals ankommen. Ich bin in der Regel genervt, wenn die Leute fragen: «Hast du mein E-Mail bekommen?» - weil wir es immer tun. Es ist eher eine Frage, ob wir es gelesen oder warum wir nicht darauf reagiert haben. Ich glaube nicht, dass sich das ändern wird, aber in dieser Woche habe ich über E-Mails gelernt, die ohne Spur verschwinden.

Ich habe einen «lebenslangen» -Weiterleitungsdienst der Universität Oxford benutzt, weil ich dachte, dass dies ein guter Weg wäre, um sicherzustellen, dass ich unabhängig von meiner aktuellen akademischen Zugehörigkeit erreicht werden könnte. Leider habe ich bei mehreren Gelegenheiten keine E-Mails erhalten, die mir an mein Alumni-Konto geschickt worden sind. Dazu gehören ein Bestätigungsmail von COST-Aktionen (cost.eu - brillante Unterstützung aus ihrer IT), Informationen über wechselnde Kontaktdaten (an die «alte» und «neue» E-Mail-Adresse geschickt, aber nur an einer erhalten) oder ernsthafte Entscheidungsbriefe aus den Redaktionen wissenscahftlicher Zeitschriften (die ich auf der Zeitschrift-Website überprüfen kann). Es gab keine Spur von diesen Mails (weder im Spam-Ordner noch in der Spam-Quarantäne). Sobald ich herausgefunden habe, dass dies nicht ein isolierter Fall war, habe ich mich mit der IT in Oxford in verbindung gesetzt, um zu erfahren, dass dies ein «bekanntes Problem» sei (nur niemand hat mir davon erzählt):
«Einige Domains haben sich dafür entschieden, eine Richtlinie zu veröffentlichen, die besagt, dass, wenn die E-Mails weitergeleitet werden (d.h., wenn die Empfänger sie von anderen Servern erhalten als die, die die Domains angeben), sie abgelehnt werden sollen. Die Anbietern gehorchen dieser Politik und lehnen daher die Sendung ab, weil sie über unsere Server und nicht über die Quellserver, die sie angeben, kommen.»
Es ist anscheinend ein generisches Problem mit der E-Mail-Weiterleitung, wo die Richtlinien des Sendens von Domains «Schuld» sind. Das bedeutet, dass ich nichts dagegen tun kann, außer (weitgehend) auf den Weiterleitungsdienst zu verzichten.

Sonntag, 13. April 2014

Briefumschläge für Webmail

Webmail endlich versiegelt.
Im letzten Dezember warnte ich augenzwinkernd vor Spionen hinter jedem USB-Kabel, nachdem bereits in einem früheren Bericht aufgezeigt wurde, wer alles unsere e-Mails mitliest. Doch schon viel früher zeigte der InfWiss-Blog, wie e-Mail wirklich funktioniert.

Manche haben darauf geantwortet, die Lösung mit e-Mail-Umschlägen (Verschlüsselung), sei viel zu statisch; selbst eine portable Version von Thunderbird auf einem USB-Schlüssel behagt nicht jedem überzeugten Webmail-Benutzer. Unsere Recherchen führten uns zu FireGPG, einem Addon für Firefox, das genau das anbot. Im Präteritum, denn 2010 wurde die Entwicklung leider eingestellt. In der Zwischenzeit hat sich jedoch einiges getan.



Seit bald zwei Jahren gibt es nun Mailvelope, eine einfache Brausererweiterung, die in der Zwischenzeit für Chrome, Chromium und Firefox erhältlich ist. Diese Erweiterung sorgt dafür, dass die Verschlüsselung per Webmail kein Kunststück mehr ist. Egal, ob man Yahoo, Gmail oder GMX benützt oder auch Outlook: Mit dem Couvert von Mailvelope können alle e-Mails geschützt versandt werden, sogar Facebook-Nachrichten.

Freitag, 21. Februar 2014

Können wir noch selber sehen?

Eduard Kaeser führte in der NZZ aus, dass obgleich die Wissenschafter kundtun, dass simultanes Ausführen von Aufgaben leistungsschwächend bis schädlich sei, man trotzdem immer wieder von Leuten höre, die es können? Warum behauptet der Betrunkene, sicher Auto fahren zu können? Die Antwort lautet: Weil das Ausüben einer Tätigkeit und das Beobachten dieser Ausübung zwei verschiedene Kompetenzen sind. Ein Gerät kann gewisse Fähigkeiten – das Ausüben – verstärken und erweitern, im gleichen Zug andere – das Beobachten – abschwächen. Kaeser bezeichnet dies generell als das Paradox der abschwächenden Verstärkung.
Sicher, fährt er in seinem Artikel fort, mag es hilfreich und vielleicht sogar prickelnd sein, durch die Google-Brille zu erfahren, dass man gerade mit der Schönheitskönigin der Färöer spricht, dass sie letzten Winter einen Skiunfall in der Lenzerheide hatte und im dritten Monat schwanger ist. Darüber informiert nun der Computer auf der Nase, nicht die Gesprächspartnerin. Sie rückt ab in die distanzierte Gegenwart einer «augmented reality». Kaeser scheint es, als würden wir nicht in der gleichen Welt leben; in der Tat bestehen eklatante Unterschiede zwischen der reellen und der virtuellen Welt.
Im technisierten Alltag sind mittlerweile die Verlockungen der neuen Geräte bekannt, die uns mit Echtzeit-Informationen eindecken und uns in einen digitalen Kokon einspinnen. Umso wichtiger erschiene deshalb, dass wir uns – möglichst frühzeitig – in der alten Fähigkeit üben, mit eigenen Augen zu sehen, schrieb Kaeser in der renomierten Neuen Zürcher Zeitung. Das bedeutet, sich nicht zu sehr an die «Verstärkungen» des Geräts zu gewöhnen. Denn Gewohnheit macht bekanntlich blind. In diesem Fall: Google-blind. Technik kann auch dann problematisch werden, wenn sie zu gut funktioniert; wenn sie zu einem Teil von uns selbst wird. Dann nämlich kann sich die Google-Brille – wie einer ihrer Designer, Thad Starner, es nennt – nicht nur zu einer Killerapplikation entwickeln, sondern zu einer «Killerexistenzform».
Quelle: NZZ

Freitag, 17. Januar 2014

Wir verpassen immer etwas

Unter dem Namen “Subjektkonstruktion und digitale Kultur” (SKUDI) läuft zur Zeit ein Forschungsprojekt an den vier Universitäten Bremen, Klagenfurt, Münster und der Technischen Universität Hamburg-Harburg. Dabei steht die Suche nach neuen Subjektformen im Kontext gegenwärtiger gesellschaftlicher Umbrüche und medien- und technikbasierter sozialer Praxen im Mittelpunkt. Die Forschungsergebnisse werden - das ist ein zentrales Anliegen von SKUDI - mit verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren diskutiert. Ein Kurzfilm aus dem SKUDI-Projekt zeigt die Auswirkungen der digitalen Kultur.



Irgendwo passiert immer etwas, ist immer etwas los. Wir verpassen immer etwas; können nicht überall gleichzeitig sein, alles miterleben, auch wenn uns dies Medien der virtuellen Welt suggerieren. Die reelle Welt hat immer ein Abbild in der virtuellen Welt. Alles hinterlässt eine Spur in der virtuellen Raum. Deshalb müssen wir heute lernen, mit den sogenannten neuen Medien umzugehen. Reelles wird virtualisiert, Virtuelles wird real. Das sind neue Dimensionen, die sich vor zwanzig Jahren noch niemand in diesem Masse vorstellen konnte. Der Umgang mit dieser neuen Freiheit, diesem Umbruch muss bewusst gelebt werden: Was gehört mir, was allen? Was ist privat, was für meine Familie, was für die Öffentlichkeit bestimmt?

Dienstag, 7. Januar 2014

Von den Segnungen der neuen Natels

In der Schweiz nennt man Mobiltelefone Natel. Das hiess zu PTTs Zeiten Nationales Autotelefon. Der in Deutschland gebräuchliche Begriff Handy ist in der Schweiz vor Jahrzehnten eingetragenes Warenzeichen für ein Handabwaschmittel... Heute sind sie schon lange viel mehr als Telefon: Agenda, Wecker, Uhr, Adressbuch, Fotoapparat, Filmkamera, Fotoalbum, Walkman, Stereoanlage, Spielkonsole, Fernseher, Notizbuch, Rechner, kleiner Computer, Bestimmungsbuch, Nachschlagewerk, und noch manches mehr.

Etwas zivilisationskritisch kann man sich fragen: Ist ein Leben ohne Natel heute überhaupt noch möglich? Halten wir das überhaupt noch aus - wie das Feuilleton der Neuen Zürcher Zeitung vor kurzem zu verneinen glauben musste. Ein schön gemachter Film mag anregen, diesen Gedanken etwas weiter nachzugehen, auch wenn er in einigen Szenen auch etwas überzeichnet sein mag.


Sonntag, 17. November 2013

Erweiterte Realität oder virtuelle Abwesenheit?

Quelle: foto.sc
Anfang Oktober schrieb Eduard Kaeser in der Neuen Zürcher Zeitung einige spanneden Überlegungen zur Virtualität, welche zunehmend unmenschlich die Realität verdrängt. An einer Vernissage kam er ins Gespräch mit einer Frau, die eine schicke Brille trug. Dabei fiel ihm auf, wie sie sich seltsam unaufmerksam benahm. Sie schaute ihm nicht ins Gesicht, sondern liess den Blick hierhin und dorthin schweifen, als ob sie den Raum scannte. Er dachte, sie suche nach einem interessanteren Gesprächspartner, doch weit gefehlt. Sie erklärte ihm, sie trage zum Versuch eine Google-Brille, die sie pausenlos mit Informationen über dieses und jenes in ihrer unmittelbaren Umgebung versehe und so ihre Aufmerksamkeit völlig verzettele. Die Realität sei nun zwar erweitert – «augmented» – mit einer Fülle von Hinweisen, aber sie sei schlicht nicht in der Lage, diese zu bewältigen.
Das Beispiel aus der NZZ ist zwar fiktiv, zeigt aber in aller Deutlichkeit ein Risiko der mobilen smarten Accessoires, die wir vermehrt mit uns herumtragen. Es sei ein grosser Mythos, dass Menschen multitaskingfähig seien ohne Qualitätseinbusse ihrer Arbeit. Zahlreiche psychologische Studien zeigten, dass die simultane Ausführung zweier komplexer Aufgaben zur messbaren Leistungsverschlechterung führen könne, schrieb kürzlich der bekannte Kognitionswissenschafter Donald Norman. Ein weiterer Kognitionspsychologe, David Strayer von der Universität Utah, führt seit längerem Studien über das Fahrverhalten im Privatwagen durch. Eines seiner Ergebnisse ist, dass die Freisprechanlage im Auto ebenso zerstreuend wirkt wie ein in der Hand gehaltenes Gerät. Natels am Steuer sei ebenso gefährdend wie Alkohol am Steuer. Und eine Google-Brille am Steuer?

Sonntag, 11. August 2013

Instant Messaging: Wie gross ist das Risiko?

Oh, ein Fenster öffnet sich.
Instant Messaging ist eine einfache und unkomplizierte Möglichkeit für die Kommunikation in Echtzeit, doch wie gross ist das Risiko beim Chatten? 

Die meisten Instant Messaging-Tools, wie MSN Messenger, Yahoo Messenger und Google Talk, können zur gemeinsamen Verwendung von Dateien, Übermittlung von Präsentationen und zum Abhalten von Audio- und Videokonferenzen verwendet werden. Ist aber immer gewährleistet, dass es sich bei dem Gesprächspartner um einen Freund, Verwandten oder Kollegen handelt?


John Robinson, Mitarbeiter eines bekannten Softwareunternehmens, machte eine unerfreuliche Erfahrungen: John las das Profil eines Freundes im MSN Instant Messenger, als sich ein Nachrichtenfenster seines Freundes öffnete. «Unglaublich, aber ich habe hier ein Foto von Dir gefunden. Ha Ha Ha», lautete die Nachricht. John klickte auf den in der Nachricht angegebenen Link. Er gelangte auf eine Seite und stimmte zu, die «erforderlichen Dateien zum Betrachten der Fotos» herunterzuladen.

«Ich bin normalerweise viel vorsichtiger», erläutert John verlegen, «aber die Seite machte einen rechtmässigen Eindruck und die Nachricht war direkt an mich gerichtet. Deshalb installierte ich die Software»
Die Seite enthielt keine Fotos von John, sondern das trojanische Pferd Buddypicture.net. Dieses installierte Malware und Spyware auf seinen Computer und legte im Messenger-Profil von John einen Link an, der andere dazu zu verleitet, denselben Fehler wie John zu machen. Für John nahm die Geschichte glücklicherweise ein gutes Ende. Die auf seinem Computer installierte aktuelle Antivirensoftware erkannte das Problem und löschte die Dateien.

Auch wenn Instant Messaging die Flexibilität erhöht und die Bürokommunikation beschleunigt, ist es mit zusätzlichen Risiken für die Sicherheit verbunden. Durch Instant Messaging werden möglicherweise geschützte Unternehmensinformationen anderen offen gelegt. Dadurch kann der Ruf der Firma geschädigt werden. Es können Viren, Malware (bösartige Software – ein Programm oder eine Datei, die einen Computerbenutzer schädigen) und andere schädigende Dateien verbreitet werden, die die Daten und Integrität der Computersysteme gefährden können.

Das Ziel ist es nicht, dass Instant Messaging-Systeme nicht mehr verwenden werden, vielmehr wollen wir an die Risiken erinnern, die mit der Verwendung von Instant Messaging-Systemen am Arbeitsplatz verbunden sind. Falls Sie Instant Messaging auf Ihrem Computer zu Hause verwenden, beachten Sie bitte, dass Sie auch den folgenden Risiken ausgesetzt sind:

  • Niedrigere Sicherheitseinstellungen des Browsers: Während der Installation kann Instant Messaging-Software die Sicherheitseinstellungen des Browsers verändern, sodass Ihr Computer einem höheren Risiko ausgesetzt ist.
  • Lesbarkeit für Angreifer: Instant Messaging-Sitzungen beruhen auf einfachem, nicht verschlüsseltem Text, der über das Internet versendet wird. Daher kann jeder Angreifer mit angemessenen Kenntnissen Ihren Text mitlesen.
  • Störung Ihrer Privatsphäre: Konzeptionell wird Instant Messaging-Software kontinuierlich als Hintergrundprogramm auf Ihrem Computer ausgeführt. Die Präsenz Ihres Computers wird online gemeldet, selbst wenn Sie das Programm geschlossen haben. (Sie müssen das Programm beenden und sich nicht nur abmelden, wenn Sie es stoppen möchten.) Zudem speichert die Instant Messaging-Software möglicherweise den Inhalt Ihrer Instant Messaging-Sitzung in einer Protokolldatei, die von anderen gelesen werden kann.
  • Hijacking und Auftreten als eine andere Person: Instant Messaging-Konten sind anfällig für Hijacking und Spoofing (Spoofing ist das Auftreten als eine andere Person oder ein anderes Gerät), sodass sie einem Angreifer ermöglichen, in Gesprächen mit anderen seine Identität zu verdecken und als eine andere Person aufzutreten.
  • Bösartige Codes: Instant Messaging erstellt einen offenen Kommunikationskanal zu Ihrem Computer, der von bösartigem Code, wie Würmern, Viren und trojanischen Pferden genutzt werden kann.
  • Unberechtigter Zugang: Instant Messaging-Benutzer haben während einer Sitzung möglicherweise Zugriff auf die Festplatten und Dateien der anderen Benutzer, sodass der Computer potenziellen Hackern offen steht.
  • Niedrige Kennwortsicherheit: Instant Messaging-Software speichert üblicherweise Kennwörter in einer Weise, durch die ein besonders hohes Risiko in Bezug auf Hacker besteht.
  • Kein Virenschutz: Instant Messaging-Sitzungen sind üblicherweise nicht durch Ihre Antivirensoftware geschützt, sodass von Viren infizierte Dateien frei übertragen werden können.
Falls Sie Instant Messaging am Arbeitsplatz benötigen, verwenden Sie bitte nur die vom Arbeitgeber bereitgestellten Dienste für die Kommunikation mit Kollegen. Ihr Geschäftsbereich verfügt möglicherweise über genehmigte Instant Messaging-Tools, die eine sichere Kommunikation im Netz des Unternehmens ermöglichen. Fragen Sie Ihren IT-Vertreter vor Ort nach den verfügbaren Diensten und achten Sie auf die einzuhaltenden Einschränkungen, Regeln und Bedingungen.
Quelle: «Zürich» Versicherung

Samstag, 6. April 2013

Einsamkeit als Problem
moderner Gesellschaften

Bild:Caspar David Friedrich
Ob Handy, Facebook oder Twitter: In einem Zeitalter, in dem die technische Kommunikation immer mehr überhandnimmt, mag die Frage nach der Einsamkeit antiquiert erscheinen. Und doch gibt es sie, die Augenblicke der Leere. Ein Gastbeitrag von Hans Peter Dreitzel.

Es scheint ein Widerspruch: Die Vernetzung unter den Menschen nimmt immer mehr zu, und doch fühlen sich immer mehr Menschen von Einsamkeit bedroht. Historisch gesehen leben wir in einer Gesellschaft, in der die Chance, in Kontakt zu fremden Menschen zu gelangen, unvergleichlich hoch ist. Das liegt zum einen daran, dass Verstädterung und Globalisierung zu immer grösserer Mobilität zwingen, und zum anderen an der rasanten Entwicklung der elektronischen Kommunikationstechniken. Indes sind die allermeisten Begegnungen mit anderen Menschen flüchtiger Natur: Man sieht sich bei der Arbeit, im Verkehr, beim Einkauf, auf Behörden, beim Arzt, also in Situationen, in denen nur das Nötigste gesprochen wird. Oder man trifft sich bei Konferenzen, auf Geschäftsreisen, in den Ferien oder bei sportlicher Betätigung. Auch hier bleiben die Kontakte fast immer kurzfristig, oft einmalig: zum Abschied ein unverbindliches «Man sieht sich . . .», «Wir telefonieren mal!». Diese Kontakte bleiben auf partielle soziale Rollen beschränkt, sind dem Augenblick verhaftet und von vornherein aufs Vergessen angelegt.

Entindividualisierte Begegnungen
Soziologen haben in modernen Gesellschaften immer wieder einen durchgängigen Individualisierungsprozess erkennen wollen. Das scheint aber nur für die ganz engen Beziehungen zuzutreffen, für die die ganze Persönlichkeit eines Menschen relevant ist. In anderen Bereichen des sozialen Miteinanders ist eher das Gegenteil zu beobachten:
eine Entindividualisierung unserer Begegnungen. Diese Tendenz steigert sich noch in der Virtualisierung unserer Kontakte durch die elektronischen Medien: Dort lässt sich einerseits eine Hypertrophie der Kontakte, etwa durch die ständige Erreichbarkeit per Handy oder E-Mail, beobachten und andererseits ein Verlust an persönlichen, sinnlich erfahrbaren Begegnungen mit einem leibhaftigen Gegenüber. Im Chatroom wird der andere vollends zum Phantom: Die Identität des Gesprächspartners ist nicht mehr feststellbar, und mit der Zurechenbarkeit der Äusserungen schwindet auch die Verantwortlichkeit für sie.

Zwar sind heute unsere meisten Kontakte mit fremden Menschen nicht mehr bedrohlicher Natur; wir müssen normalerweise nicht fürchten, dass der mir Fremde mich beraubt oder gewalttätig wird (gerade diese allgemeine Friedlichkeitserwartung macht die jugendlichen U-Bahn-Schläger so unheimlich). Aber unsere meisten Kontakte mit anderen Menschen sind funktionaler Natur und befriedigen damit nicht unser fundamentales Bedürfnis danach, als ganze Person mit unseren eigenen biografisch gewonnenen Erfahrungen und Kompetenzen, Neigungen und Eigenschaften wahrgenommen zu werden. «Nur auf dem Umweg über andere hat sich der Mensch» (H. Plessner).

Das ist ein alter Erkenntnis-Grundsatz der philosophischen Anthropologie. Erst im Spiegel solcher, denen wir vertraut sind, können wir unsere eigene Identität ausbilden und behaupten. Wir brauchen also andere Menschen nicht nur zur Bewältigung von Aufgaben, die besser kooperativ gelöst werden können, wir brauchen sie auch zum Austausch und zum Mit-Teilen unserer inneren Erfahrungen, unserer Gefühle und Empfindungen, die sich eben nur auf dem Umweg über andere klären lassen und als sinnvoll erfahren werden können. Menschen aber, die uns dieses notwendige Gegenüber sein können, sind – im krassen Gegensatz zur Vielzahl unserer funktionalen Kontakte – ein knappes Gut. Daher die immer häufiger empfundene Bedrohung durch die Möglichkeit zu vereinsamen.

Blosses Allein-Sein freilich macht noch nicht einsam, wie man sich umgekehrt gerade auch in der Menge sehr einsam fühlen kann. Allein zu sein, ist ein Zustand – Einsamkeit ist ein Gefühl, dessen doppelter Kern aus der Angst vor Hilflosigkeit und dem Mangel an physischen und psychischen Streicheleinheiten besteht. Jeder Mensch braucht Hautkontakt – und braucht auch Anerkennung durch Wertschätzung. Dass geteiltes Leid halbes Leid und geteilte Freude doppelte Freude ist, das sind Erfahrungen, die jeder Mensch, der in einer unzerstörten Familie aufgewachsen ist, schon in seiner Kindheit gemacht hat und die das ganze Leben lang als Sehnsuchtsbild alle Partnersuche von innen her steuern.

Die auf das Elternpaar mit ein, zwei Kindern reduzierte Familie, die kinderlosen Paare und die selten gewordenen engen Freundschaften sind die letzten verbliebenen Refugien menschlicher Begegnungen, in denen von vornherein und immer die Person als ganze gemeint ist. Wer solche ganzheitliche Beziehungen entbehren muss, wird ständig mit Einsamkeitsgefühlen zu kämpfen haben.

Nicht alle sind vernetzt
Es gibt Positionen im sozialen Gefüge, die dafür besonders anfällig sind. Da sind die allein lebenden Alten, die nur noch geringe Chancen haben, einen Partner zu finden, und denen das Know-how für den Zugang zu den Internetforen fehlt. Da sind die frisch Geschiedenen, die mit ihrem Partner oft einen grossen Teil ihres alten Freundes- und Bekanntenkreises verlieren. Da sind die Flüchtlinge, die die neue Sprache noch nicht beherrschen. Da sind die durch Mobbing Isolierten, die kaum noch jemanden finden, der zu ihnen hält. Da sind die Abhängigen, die mit ihrer Sucht alle ihre Kontakte zerstören. Und da sind die im Wahnsinn Gefangenen, deren inneres Erleben sie der Welt entfremdet. Diesen Menschen ist gemeinsam, dass ihnen die kulturellen Mittel fehlen, die erst den Zugang zu den Kontakten mit anderen Menschen ermöglichen. Kontakte zu knüpfen und Partnerschaften einzugehen, wird aber heute gesellschaftlich von jedem erwachsenen Menschen wie selbstverständlich erwartet. Wer dabei scheitert, erlebt sich leicht als Versager und schämt sich dafür – was dann die Kontaktchancen weiter mindert und die Suche nach therapeutischer Hilfe blockiert.


Hans Peter Dreitzel ist Professor em. für Soziologie und Gestalt-Psychotherapeut. Zuletzt erschienen: «Gestalt und Prozess. Eine psychotherapeutische Diagnostik» (2004). Der Beitrag erschien in der gedruckten Ausgabe der Neuen Zürcher Zeitung.

Mittwoch, 13. Februar 2013

Bildkommunikation von vorgestern für heute

Die Augen zum Himmel verdreht,
fletschende Zähne wie ein Jaguar und
triefende Nase: Darstellung der Wirkung
 von peruanischen Kakteen.
(Bild: Museum Rietberg)
Heute war ich in Zürich und nach einem anstrengenden Tag wollte ich nicht einfach so nach Hause fahren. Also stieg ich sozusagen zur Belohnung in der Enge aus und stapfte durch den Schnee des Rieterparks ins Museum Rietberg. Dort die Treppe hinunter direkt nach Peru!

Dort zeigt eine Sonderausstellung (Weltpremiere steht auf dem Plakat) höchst Interessantes aus Chavín de Huántar, einem verborge engen Gebirgstal auf 3200 m Höhe in den Anden. Dort errichteten die Menschen 2500 Jahre vor den Inka mit höchstem Arbeits- und Kostenaufwand eine gewaltige Tempelanlage. Das spannende ist die dabei angewandte Bildkommunikation:  aus hartem Stein geformte kunstvolle riesige Reliefs und rätselhaften Steinskulpturen. Umgelenktes Sonnenlicht bis tief in die unterirdische Räume und Gänge der weitläufigen Tempelanlage hinein. Wer sich die Originale anschaut und auch die gelungenen Animationen, der fragt sich zu Recht, ob wir in den letzten paar tausend Jahren wirklich die grossen kulturellen Errungenschaften und Fortschritte erreicht haben, wie wir so oft glauben.

Vor vier- bis sechstausend Jahren haben die Peruaner eigentliche Multimediaproduktionen erschaffen: mit Kunst, mit der Beeinflussung aller Sinne, mit dem gezielten Einsatz von Licht, mit psychoaktiven Substanzen, mit Geräuschen und mit Musik - eine äusserst hohe Medienkompetenz grossartig umgesetzt. Dies haben die Kuratoren aufgegriffen und mit modernsten Mitteln gelungen umgesetzt. Nicht nur 200 riesige Steinskulpturen, Reliefs, kostbare Tongefässe und wunderbaren Goldschmuck gibt es zu sehen, sondern auch die Wirkung von Drogen und Licht. Dazu ertönen plötzlich ungewohnte und ungewohnt lange Muscheltrompetenklängen.

Die Ausstellung ist noch bis am 10. März 2013. Inhaber des Schweizerischen Museumspasses oder einer Raiffeisen-Maestrokarte haben freien Eintritt. Andere beommen von den SBB 10% Rabatt. Reich bebildeter Katalog: Chavín - Die Ankunft der Götter in den Anden. 

Freitag, 16. November 2012

Das Märchen von der führenden Weltsprache

Die Muttersprache ist die Basis jeder geistiger Tätigkeit und ermöglicht in jedem Fall eine mehrfach höhere geistige Leistung, als jede noch so gut erlernte Zweitsprache. Gerade an wissenschaftlichen Konferenzen lässt sich dies gut erleben. Dort finden die wirklich tiefen Gespräche meistens zwischen Leuten gleicher Muttersprache statt. 

Kreativität, Forschung, Entwicklung beruhen auf begrifflicher Aneignung und auf der Schöpfung eigener Begriffe. Das Aufgeben der eigenen Sprache führt unweigerlich ins Hintertreffen. Leicht sieht man dies am Wort «Computer». Jedes Kind im englischen Sprachraum weiß intuitiv, daß das Ding rechnet (weil Computer eben Rechner heißt). Der angelsächsische Denkansatz ist also: Der Computer ist ein (rechnendes) Werkzeug.

Obwohl der Rechner im deutschsprachigen Raum (1936 von Konrad Zuse) erfunden wurde, opfern wir unseren Rechner dem leeren Symbol «Computer», treffen falsche Hypothesen über dessen Charakter und erschöpfen uns dann in dummen Streitereien: «Der Computer ist kein Rechner…». Wer fremde Wörter benutzt, merkt das nicht, lebt jedoch mit begrifflichen Fragmenten…

Und ausser Informationsfachbegriffe noch etwas für den Alltag, am besten jeden Morgen einen Ausdruck merken: Lebendiges Deutsch

Donnerstag, 8. November 2012

So funktioniert E-Mail wirklich

E-Mail funktioniert wie eine Postkarte: die Schalterbeamtin liest mit, der Briefträger liest mit, dabei wollte der Karli doch seiner Sabine ein nettes und vor allem privates Liebesbrieflein schicken. 

Was bisher Stoff für schwer verständliche Vorlesungen an der Universität war, technisches IT-Bla-Bla, haben John F. Nebel und Linus Neumann erfrischend heruntergebrochen, sodass selbst meine Grossmutter versteht, wo e-Mail Löcher hat und was sie dagegen tun kann.



Übrigens: Wenn es nicht nur um Liebesbriefe zwischen Karli und Sabine geht, sondern auch mehr, hin bis zur Geschäftskorrespondenz, empfiehlt sich nicht nur die e-Mails in ein Couvert zu stecken, sondern auch auf Briefpapier zu schreiben und unten bei der Unterschrift noch einen Stempel drauf zu drücken.

Das wäre die digitale Signatur («leer» kommt sie schon bei Karl und Sabine), welche Zusätzlich mit einem Zertifikat die Identität bestätigt. Das kann man kaufen oder bei CAcert als freies Zertifikat haben.

An alle, die kein alemannisch verstehen: Den Film gibt es auch in deutscher Synchronisation.

Montag, 10. September 2012

Wahlkampf im Internet ist ein steiniger Weg

Yes, we can – aber was können wir?
In einer interessanten Analyse über den Einsatz sozialer Medien im St. Galler Wahlkampf analysiert Prof. Zimmermann den mehr als lauen virtuellen Wahlkampf. Fehlanzeige ist sein ernüchterndes Ergebnis.  

Ganz so verwunderlich ist dies «Fehlanzeige» jedoch nicht. Wahlkampf mit virtuellen Werkzeugen: Blogs, Gezwitscher, Internetseiten, e-Mail, etc. ist einerseits eine neue Sache und Politik war in der Schweiz konkordanzbedingt schon immer eher träge.

Aus eigener Erfahrung weiss ich, wie es mancherorts läuft und das ist nicht immer wie es sollte und leider oft an der Zielgruppe vorbei. Das ist das erste Problem: Parteien bauen Internetseiten, die dann nicht einmal fertig eingerichtet, geschweige denn gepflegt werden, da das Verständnis und die Resourcen fehlen, Kandidaten zwtischern unbedarft und belanglos in der Weltgeschichte herum… Aber für wen? «Die Wähler»? Wen wollen sie eigentlich ansprechen? Wer ist die Zielgruppe?

Motivation ist oft genug der amerikanische Präsident, dem es angeblich nur dank den sozialen Medien gelungen war, sein Amt zu ergattern. Aber aufgepasst: Herr O. nutzte diese vor allem in seinem riesigen Land als Kommunikationsmittel zwischen reellen Gruppen vor Ort, welche reelle Veranstaltungen organisierten. Standaktionen, Hausbesuche, Grillfeste, …

In einer Schweizer Stadt ist der Wahlkampfstab einer Partei und die Anzahl Unterstützungsgruppen eines Kandidaten meist so übersichtlich klein, dass man sie nicht bebloggen und anzwitschern muss. Selbst die Wähler! Als Wahlkampfleiter gelang es mir einst, mit rund 12% Wähleranteil einen Viertel aller Mandate für eine Partei zu erringen. Besuche auf der Wahl-Internetseite: weniger als wir Vorstandsmitglieder hatten; auf den Kandidatenprofilen zum Teil 0. Abonnenten des e-Mail-Wahl-Rundbriefes neben dem zwangsbelieferten Vorstand: einer. Lief etwas krumm? Nicht unbedingt.

Jene Stadt hat ca. 15 000 Einwohner. 50% Ausländer fallen weg. Vom Rest wählen 65% nie, denn die Wahlbeteiligung schwankt zwischen 23 und 35%. Bleiben nach Abzug der Kinder rund 2000 effektive Wähler. Davon sind 75% links (GP, SP) bis noch linker (POCH/AL, KP, ML). Für die bürgerlichen Parteien CVP, FDP, SVP, früher LdU und heute GLP bleiben noch rund 500. Da kennt man sich zu einem guten Teil persönlich. An einer eher lahmen Standaktion (samstägliches Spiessrutenlaufen der Migroskunden entlang der Stände von Grün-SP-CVP-FDP-EVP-SVP-AL), waren sich die Präsidenten von FDP, CVP und SP einmal einig: Eigentlich würde ein Gemeinsamstand genügen, auf welchem die Flugblätter aller auflägen. Hauptaufgabe sei es, gemeinsam die Nichtwähler zu aktivieren; umgesetzt wurde dies jedoch nie.

Und umgesetzt wird dies auch im Netz nicht, denn apolitsche Leute interessieren sich einen alten Hut für Politiker und Politik. Bleiben die Wechselwähler. Aber die hole ich nicht mit einem kurz vor den Wahlen aufgesetzten Blog. und selbst was in den Dörfern und Städten langfristig aufgebaut wird – wenn dann einer in Bern krumm hustet, dann wechseln die Wechselwähler rasch, in der Angst, ein Gewitter in Bern bringe ein Boot auf dem Zürichsee ins Schwanken.

PS. Mit dem Finger auf Wunde Punkte zeigen ist einfach, es besser machen schwieriger. Diese Ortspartei versucht es mit Themenseiten. Ist das gelungener, überzeugender? Kommentare bitte direkt hier schreiben:

Dienstag, 27. März 2012

Bibliothek begeht Selbstmord

Ohne Strategie kein Erfolg
Die Bibliothek von M… ist zu klein, viel zu klein. Für eine Kleinstadt mit weit über 10 000 Einwohnern reichen 190 m2 als Stadtbibliothek, und Schulbibliothek für Primar- und Sekundarschule hinten und vorne nicht. Dies hätte ändern sollen.


Die kleine Bibliothek von M… ist in einer privaten Liegenschaft untergebracht und der Mietvertrag endet spätestens 2019, da dann das Haus gesamtsaniert wird. Trotzdem (oder gerade deshalb) leisten die Bibliothekare schier unglaubliches. Der Medienbestand konnte in den vergangenen Jahren leicht erhöht werden und die Ausleihzahlen sind weiterhin steigend.

Nun bot sich die Gelegenheit, in einem von der Primarschule geplanten neuen kleinen Schulhaus rund 500 m2 für die Bibliothek vozusehen. Zwar wären bei der Einwohnerzahl von M… 700 Quadratmeter angebracht, doch vieles sprach für das Projekt: Vergrösserung der Fläche um 150%, äusserst zentrale Lage mitten im Dorfzentrum zwischen Primar- und Sekundarschule, 3 min neben dem Einkaufszentrum. Doch daraus wird nun nichts. Der Planungskredit für das neue Schulhaus wurde abgelehnt.

Sparapostel mobilisieren Neinsager
Die Gründe dafür sind relativ einfach zu finden: An der Gemeindeversammlung namen neben den üblichen Teilnehmern nur eine Gruppe organisiert teil: die Steuersenker. Und die Steuersenker sind grundsätzlich gegen alle Ausgaben. Wir haben vorgeschlagen, dass die Schule eine Woche vor der Gemeindeversammlung allen Kindern ein Flugblatt mit nach Hause gibt mit dem Hinweis auf die Versammlung und auch, dass es um Schule und Bibliothek geht.

Desgleichen hätte die Bibliothek zwei oder gar drei Monate vorher spezielle Buchzeichen mit dem Rückgabedatum an die erwachsenen Benutzer abgeben können: «Hilfe, unsere Bibliothek platzt aus allen Nähten und der Mietvertrag läuft aus. Stimmen Sie JA zum Projektierungskredit an der Gemeindeversammlung am …»

Bibliothek hüllt sich in Schweigen
Sowohl die Schule als auch die Bibliothek wollten als Institution neutral bleiben und keine Stellung beziehen oder sich nicht exponieren, obwohl sie direkt betroffen waren und nun unter dem Entscheid leiden. Ich denke, solche Neutralität ist falsch. Bibliothek und Schule als Trägerin der Bibliothek müssen sich sehr wohl politisch engagieren – immer dann, wenn es um bibliothekarische Anliegen geht. Neben der skizzierten nicht durhgeführten Flugblatt- und Lesezeichenaktion war an den Mitgliederversammlungen der Parteien wohl ein Vertreter der Schule, jedoch niemand der Bibliothek anwesend.

Aber Lobbyarbeit beginnt eigentlich schon viel früher, respektive muss ein ständiger Zustand sein. Mit grossem Efforts kann mam kurzfristig eine Gemeindeversammlung «umkehren». Besser ist es jedoch, wenn die Bibliothek ständig an sich erinnert und positiv in den Köpfen der Bevölkerung verankert ist. Nur dann lassen sich Desaster wie in M… mit vernünftigem Aufwand vermeiden.



Mittwoch, 15. Februar 2012

Vier Tips gegen die Mailflut

Die meisten Leute schauen öfter ins elektronische Postfach als Sie denken? In einer Studie aus dem Jahr 2006 gaben die Teilnehmer an, sie würden allenfalls stündlich in ihr virtuelles Postfach schauen. Tatsächlich aber überprüften sie es durchschnittlich nach jeweils fünf Minuten. Kein Wunder, dass das E-Mailen 23 Prozent des Arbeitstags beansprucht, wie eine andere Studie herausfand. Im folgenden vier Tipps, um die tägliche E-Mail-Flut zu bewältigen.

1. Beginnen Sie den Arbeitstag nicht mit dem Lesen Ihrer E-Mails.
Dies ist besonders wichtig. Wer gleich beim Start der Arbeit E-Mails beantwortet, reagiert – und agiert nicht. Man erledigt so lauter kleine, meist unwichtige Aufgaben – statt sich einer großen, vielleicht auch unangenehmen zu widmen. Wer mit (geplanter) wertschöpfender Arbeit beginnt, ist produktiver. Erst nach ein, zwei Stunden nach Ankunft im Büro soll man das Postfach öffnen.

2. Lesen Sie nur zwei, drei Mal am Tag Ihre Mails.
Bekommen Sie die E-Mails ins Postfach geliefert, sobald diese auf dem Server liegen? Und Sie fühlen sich bemüßigt, dann sofort zu lesen und antworten? Ihre Reaktionszeit ist damit im guten Durchschnitt: Eine Studie belegt, dass E-Mail-Empfänger, die am Schreibtisch sitzen, auf 70 Prozent ihrer E-Mails innerhalb von sechs Sekunden nach ihrem Eintreffen reagieren, und auf 85 Prozent innerhalb von zwei Minuten. Machen Sie sich nicht zum Sklaven Ihrer E-Mails und deaktivieren oder kontrollieren Sie die "Push"-Funktion des Postfachs.

Sie können dafür sorgen, dass Ihr E-Mail-Programm die Mail nicht gleich abruft, sobald sie auf dem Server ankommt. Oder Sie können zumindest die Zeitabständen vergrößeren und nicht wie bisher beispielsweise im 5-Minuten-Takt neue Mails empfangen. So entscheiden Sie, wann Sie Post bekommen, und nicht der Server oder der Absender. Deaktivieren Sie Warntöne und aufspringende Fenster, welche das Eintreffen eines E-Mails ankündigen. Diese unterbrechen Ihre Gedankengänge, Ihre Arbeit. Wie Sie die Push-Funktion kontrollieren können, unterscheidet sich je nach E-Mail-Programm. Unter folgendem Link finden Sie unter Frage 8 die Anleitung für verschiedene Outlook-Varianten, um die Zeitintervalle zu ändern: http://www.planet-outlook.de/mailfaq.htm.

3. Antworten Sie nicht auf jede Mail.
Generell nicht zu reagieren dürfte im Geschäftsleben nicht möglich sein. Doch der Empfänger ist gut beraten, wenn er sich bewusst macht, welche Mails seine Antwort zwingend erfordern - und worauf er nicht reagieren muss, was er einfach so weiterlaufen lassen kann. Grundsätzlich gilt: Wo Ihre Adresse im CC:- oder im BCC:-Feld steht, erwartet der Absender schon gar keine Antwort, Sie werden nur "zur Kenntnise" mit einer Kopie bedient.

Wer auf jedes Mail ein "Danke, ich habe Ihre Nachricht erhalten." schreibt und noch ein, zwei Sätze ergänzt, provoziert möglicherweise einen längeren Mail-Austausch, der zwar aus Nettigkeiten bestehen mag, aber viel wichtige Zeit kostet.

4. Wagen Sie den Befreiungsschlag und delegieren Sie Mails.
Sie schaffen es trotz aller Disziplin nicht, Ihre Mails in angemessener Zeit zu beantworten? Ihr Postfach ist abends noch immer halb voll? Dann sollten Sie sich für eine Radikallösung entscheiden und das Lesen und Beantworten Ihrer Mails delegieren: Wer seinen Mailkonto an einen Mitarbeiter umlenkt und ihm grundsätzliche Anweisungen erteilt, wie er auf unterschiedliche Anfragen reagieren soll, befreit sich selbst davon, auf viele Standardanfragen einzugehen. Möglicherweise reicht es, einige typische Antworten zu entwickeln und den Mitarbeiter zu bitten, diese einzusetzen und nach Bedarf zu variieren. Sind davon abweichende Antworten nötig, können diese im Bündel besprochen werden und - wenn es nicht anders geht - selbst beantwortet werden. Daraus lassen sich dann vielleicht gleich wieder weitere Musterantworten ableiten. Jeder, der zuvor in einer täglichen Mail-Flut unterging, dürfte dieses Vorgehen als Befreiungsschlag empfinden, und sich freuen, statt vielleicht mit 100 nur noch mit zehn wirklich relevante Anfragen täglich konfrontiert zu sein.

Quellen: Andreas Lutz: Simplify your E-Mail. Xing, 2010; Etienne Ruedin Carla Buser: e-Mail – der Zwitter: Vermeintliche und wirkliche Einflüsse des e-Mails auf den Menschen. Zürich: Benziger, 2008. Bild: Europaticker.

Montag, 23. Januar 2012

Strategisches Vorgehen
für eine Bibliothek

Mehr ein Bücherdepot
als eine Bibliothek
Die Bibliothek von M… ist zu klein, viel zu klein. Für eine Kleinstadt mit weit über 10 000 Einwohnern reichen 190 m2 als Stadtbibliothek, und Schulbibliothek für Primar- und Sekundarschule hinten und vorne nicht. Dies soll nun ändern.

Nun bietet sich die Gelegenheit, in einem von der Primarschule geplanten neuen kleinen Schulhaus rund 500 m2 für die Bibliothek vozusehen. Zwar sind bei der Einwohnerzahl von M… 700 Quadratmeter angebracht, doch vieles spricht für das Projekt: Vergrösserung der Fläche um 150%, äusserst zentrale Lage mitten im Dorfzentrum zwischen Primar- und Sekundarschule, 3 min neben dem Einkaufszentrum. Entschieden wird demnächst an der Gemeindeversammlung.

Was wurde bisher gemacht: Seitens der Bibliothek hört man nichts. Seitens der Schule wird min steigenden Kinderuzahlen für das Schulhaus lobbiert und auf die Bibliothek verwiesen, welche nach Richtlinien zu klein sei. Viel zu klein. Dies ist jedoch ein schwaches Argument, insbesondere da die Richtlinien heute mangels kantonaler Subventionen nur noch Empfehlungen sind.

So kann die Bibliothek gerettet werden:

  • Ab sofort wird das Rückgabedatum nicht mehr auf das übliche gelbe Lesezeichen mit den Öffnungszeiten gestempelt. Ein andersfarbiges Lesezeichen muss her mit einem klaren Hinweis: «Hilfe, unsere Bibliothek platzt aus allen Nähten und der Mietvertrag läuft aus. Stimmen Sie JA zum Projektierungskredit an der Gemeindeversammlung am …».
  • Die Bibliothek muss harte Fakten zusammentragen, welche an den Wirtschaftsteil der Zeitung erinnern: Umsatzsteigerung (der Ausleihe) in Prozent, dazu Vergleichszahlen (Bezirk, Kanton, Schweiz; je nach dem wählen, dass die eigene Gemeinde überdurchschnittlich dasteht), Steigerung der Kundenzahl, Vergleich mit Nachbargemeinden, insbesondere solchen die finanzschwächer sind und grössere Bibliotheken haben, wie U…
  • Pressekonferenz: Es steht im Lokalblatt. Es kam im Lokalradio.
  • Aktiv auf die Parteien zugehen, an den Mitgliederversammlungen jemanden delegieren, sich anmelden für ein professionell vorbereitetes Kurzreferat mit entsprechenden Zahlen (siehe oben).
  • Flugblatt an alle Eltern einige Tage vor der Gemeindeversammlung gemeinsam mit der Schule.
  • Stammkunden direkt ansprechen: Kommen Sie an die Gemeindeversammlung, vielleicht schreibt auch der eine oder andere einen Lesebrief?
Noch ist es nicht zu spät… und vielleicht hat auch ein Leser noch eine weitere Idee? Meiner Meinung geht es hier vor allem um das, was Bibliotheken eigentlich vermitteln: Medienkompetenz und Kommunikation – für einmal in eigener Sache.

Samstag, 10. September 2011

Verkündigung des Evangliums
mit den Mitteln des dritten Millenariums

Publikationen über die sogenannten neuen Medien gibt es bekanntlich wie Sand am Meer. Doch manchmal braucht es doch noch eines mehr. Mit "Gehet hin und bloggt" erschien kürzlich ein Büchlein, das sich an eine spezielle Sondergruppe wendet: kirchliche Würdenträger.

Ja, kirchliche Würdenträger, das ist kein Verschreiber. In der Tat hat der Papst, der seit einiger Zeit in allen Winkeln des Internets unterwegs ist und die neuen Medien auf vielseitige Weise nutzt, seinen aus Seelsorgern, Priestern und Ordensleuten bestehenden Aussendienst zur Mithilfe aufgerufen. Um die ins Internet abwandernden Menschen weiterhin zu erreichen und um einen Fels in der Brandung freikirchlicher Angebote zu stellen, sollen sie bloggen, bis sich die Kirchtürme biegen.

Soweit der knackig formulierte Waschzettel des Kompendiums. Aber wie sieht das dann konkret aus, ohne dass einem die Haare zu Berge stehen? Mit viel Einfühlungsvermögen werden Leute, die ihre Fachkenntnis in der Theologie und nicht in der PC-Anwendung haben, dort abgeholt, wo sie stehen. Schritt für Schritt werden sie in die Welt des Internets eingeführt. Gestandene Priester und altgediente Ordensleute sollen in der heutigen Zeit nicht nur das Geheimnis der Realpräsenz Christi kennen und mit dem Thuribulum umgehen, sondern sich einigermassen sicher in der virtuellen Welt bewegen können.

In einfacher und anschaulicher Sprache stellt das Büchlein dar, um was es geht – und wie es geht. Wer ein e-Mail lesen kann, wird mit diesem Ratgeber innert weniger Tage zu einem versierten Blogger und Verkündiger des Evangeliums im Internet. Und wenn ihre Schwiegermutter mit dem Internet auf Kriegsfuss steht, sich jedoch nicht durch sprachlichen Weihrauch und Beispiele aus der Welt der Kirchtürme beirren lässt, dann wäre das eventuell auch etwas für sie.

Nach all' diesen Lobeshymnen sei gestanden, dass der Autor dieses Artikels mit dem Herausgeber des Büchleins identisch ist. Die Rückmeldungen der letzten Monate lässt aber durchaus darauf schliessen, dass es mir gelungen ist, sachlich fundiert und kompetent zu schreiben in einer Sprache, welche die doch etwas aussergewöhnliche Zielgruppe, die zu einem grossen Teil aus blutigen Laien besteht, gut versteht und sich angesprochen fühlt.

Gehet hin und bloggt : Kompendium für Priester und Ordensleute zur Verkündigung des Evangliums mit den Mitteln des dritten Millenariums. Zürich, 2011: Émosson. Virtuelle Buchhandlung mit grosszügiger Vorschau.


Mittwoch, 11. Mai 2011

Verlustgeschäft verdreifachte seinen Wert innert zweier Jahren

Ebay kaufte 2005 Skype für 2 600 000 000 $. Damit wollte das Auktionshaus den Benutzern ermöglichen, sich zu vernetzen. Daraus wurde nicht viel. Vor zwei Jahren wurde der Internet-Telefondienst für 3 000 000 000 $ an eine Beteiligungsgesellschaft weitergereicht. Doch auch hier wurde nicht viel Geld verdient - wenn überhaupt.

Nun Kauft sich Microsoft die Telefongesellschaft für 8 500 000 000 $, fast dreimal soviel, wie Ebay vor zwei Jahren gelöst hatte. Der Softwarekonzern hat mehr Produkte im Portefeuille. Deshalb sind mehr Synergieeffekte denkbar. Entsprechend wurde bereits die Integration von Skype ins e-Mail-Programm Outlook angekündigt. Wie damit die Gewinne bei Microsoft aufgebessert werden sollen, scheint jedoch unklar.

Vielmehr kann vermutet werden, dass Microsoft Skype vielmehr braucht, um einen Inhalt in seine Zukunftsstrategie zu bekommen, welche in letzter Zeit verdächtig inhaltslos war, selbst wenn Skype bis 2010 Verluste einfuhr. Seit die Windowsumsätze rückläufig sind, ist das den Investoren sauer aufgestossen. Der Wettbewerbsdruck ist gross. Immer mehr läuft der Trend Richtung Smartphones und Tablett-Computern, auf denen meistens Skype, aber nicht Windows läuft. Rechtfertigt dies den 10fachen Umsatz und das 32fache des operativen Ergebnisses zu bezahlen? Es scheint fast, dass dies der verzweifelte Versuch eines alternden Unternehmens ist, sich ein wenig Jugendlichkeit zurückzukaufen.

Freitag, 17. September 2010

Studie: Sinkendes Interesse am Internet

Das Internet erweitert die Möglichkeiten zur Teilnahme aller, doch wenige wollen mitmachen. Zuerst war HTML zu kompliziert für Herr und Frau Jedermann, dann die CMS und heute krankt auch das Web 2.0 - nicht weil es zu kompliziert ist, sondern weil die Menschen zu faul sind.

Eine deutsche Studie erkennt im Vergleich zum Vorjahr ein sinkendes Interesse an aktiver Beteiligung im Internet. Äusserten 2009 13% der Befragten eine gewisse Bereitschaft, auf Online-Plattformen mitzuwirken, sind es nun bloss noch 7%. Unter den Teenagern sank die Zustimmungsquote von 49% auf 35%. Bei den 40- bis 49-Jährigen nahm sie von 28% auf 12% ab.

Twitter stellt auch nach mehr als vier Jahren immer noch ein Minderheitenphänomen dar. Nur 9% der 14- bis 19-Jährigen Twitter «zumindest selten», bei allen anderen Altersklassen sind es deutlich weniger. Und zwei Drittel der Befragten haben den Dienst für Kurzbotschaften bloss passiv genutzt, also gelesen.

Auf begrenztes Interesse stossen ebenso die Blogs, die wie Twitter in den Medien grosse Aufmerksamkeit finden. 7% der Befragten gaben an, Blogs zumindest selten genutzt zu haben. Am stärksten ist die Beachtung unter den 14- bis 19-Jährigen (14%) und den 20- bis 29-Jährigen (12%). 60% der Befragten klicken Blogs an, melden sich aber selber nicht zu Wort.

Den grössten Zuspruch unter den Diensten, welche eine Teilnahme der Internet-Nutzer erlauben, finden die Enzyklopädie Wikipedia (73%) sowie Videoportale wie Youtube (58%). Doch auch hier bleiben die meisten passiv. So beschränken sich 92% der Besucher von Videoportalen aufs Abrufen von Filmen und Filmausschnitten. Am beliebtesten sind Musikvideos, vor allem unter den Teenagern (91%). Bei den Foto-Gemeinschaften sind ein Drittel der User halbwegs aktiv.

Das sogenannte Web 2.0, so bilanzieren die Studienautoren, sei nicht in erster Linie darum attraktiv, weil es das Mitmachen ermögliche, sondern weil es ein klassisches Nutzungsbedürfnis erfülle: Information und Unterhaltung.

Quelle: Neue Zürcher Zeitung

Bild: Wirtschaftswoche, Düsseldorf

Dienstag, 15. Juni 2010

Webauftritt ist wichtigste Visitenkarte

Nach seinerzeit vom Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Bern aufgestellten 80 Kriterien untersuchen Studenten der Hochschule für Wirtschaft in Zürich (HWZ) jeweils die Internetauftritte von knapp 500 Schweizer Unternehmen.

Die Kriterien entstammen den fünf Bereichen:
  • Allgemeine Informationen
  • Corporate Governance
  • Investor Relations
  • Media Relations
  • Sprache und Navigation
Positive Erwähnung finden unter anderem: «Äusserst vorbildlich aufgemacht, sehr übersichtlich, alle nötigen Informationen vorhanden, wie man es machen sollte» (Erstplazierte Seite von +GF+). Ein Webauftritt hat sorgfältig erstellt zu sein, denn er stellt ein zentrales Informationsmittel dar. Bei der Bewertung wurde Wert gelegt auf:
  • Übersichtlichkeit, Nutzerfreundlichkeit
  • Gute Struktur, Navigation
  • Informationsgehalt der Seiten
  • Verwendung neuer Medien (z.B. Podcasts), Attraktivität
  • Dialog- und Kontaktmöglichkeiten
Insgesamt lagen die börsenkotierten Firmen mit 48/80 vor den nichtkotierten Firmen mit 37/80 Punkten. Rangliste nach Kategorien (jeweils die ersten drei — Seiten mit 70 oder mehr Punkten sind zur Anschauung verknüpft):
Total nichtkotiert: M-real (69), Siemens (68), Agip (67)
Bau: Dätwyler (62), Allreal (57), Geberit (57)
Chemie/Pharma: Givaudan (68), Novartis (63), Ems (61)
Nahrungsmittel: Nestlé (67), Bell (56), Barry Callebaut (50)
Verkehr: Kühne + Nagel (55), Panalpina (55), Unique (47)
Maschinen: +GF+ (77), GF Agie Charmilles (74), Schindler (69)
Energie: Aare-Tessin (70), Arbonia-Forster (68), BKW (63)
Quelle: Handelszeitung 47/2008