Im Kern geht es den Forschern um eine politische, inhaltliche Frage: Unterrichten die Schweizer Medien die Bevölkerung so, dass die Bürger wohlinformiert an den demokratischen Prozessen teilnehmen können? Die Autoren erkennen höchst problematische Tendenzen:
- immer mehr Klatsch; weniger Politik, Wirtschaft und Kultur.
- weniger Nachhaltigkeit; nur noch Episoden, Personen.
- Auslandberichterstattung stark abgebaut.
- Wirtschaftsinformation bleibt mangelhaft.
- Gratiszeitungen und Internet senken das Bewusstsein für Preis der Informationsqualität.
- Einbruch bei Werbeeinnahmen erschwert die Finanzierung redaktioneller Leistung.
Da sich die Presse sich vermehrt an den Unterhaltungsbedürfnissen der Konsumenten orientiert, «statt an Informationsbedürfnissen der Staatsbürger» ist nach Ansicht von Imhof das Funktionieren der Demokratie in der Schweiz gefährdet. Mit seinen Forschungsdaten will er nun die Diskussion über Aufgabe und Qualität der Medien fördern.
Quelle: Neue Zürcher Zeitung
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen