Dienstag, 24. Juli 2012

Pourquoi PowerPoint fait endormir et ce que vous pouvez faire

Dans certains écoles en Suisse, mais aussi ailleurs, les étudiants – et même les élèves! –  sont sanctionnés par une mauvaise note, s’ils réalisent une présentation sans utiliser un logiciel de présentation comme PowerPoint. Dans les entreprises, souvent les supérieurs donnent à leurs collaborateurs l’ordre d’utiliser PowerPoint. Le fait est que la plupart de ces présentations sont en général ennuyeuses. Pire encore, le monde entier utilise PowerPoint sans savoir que le tableau de conférence – ou le tableau noir dans les écoles – a un triple effet dans 95% des cas.

Pourquoi force-t-on des gens un outil qui n'est pas toujours le meilleur et que souvent, ils ne maitrisent pas? Les salariés, les congressistes, les élèves et les étudiants, qui préfèrent abandonner les logiciels de présentation ne devraient plus se justifier. Il ne s'agit pas d'interdire PowerPoint, mais seulement abolir la quasi obligation d’utiliser PowerPoint ou un logiciel similaire. Le nombre de présentations ennuyeuses doit diminiuer; elles devraient être plus intéressantes et fascinantes. Les solutions sont connu, mais personne n’y prête attention.

PowerPoint fait sommnoler les auditeurs
PowerPoint n’est pas fait pour divertir, mais pour ennuyer. C’est dû au concept fondamental de PowerPoint et non à la façon dont il est utilisé. Voilà quelques trucs et astucs, pour faire mieux:
  • Utilisez le tableau de conférence. voir aussi le film ci-dessusous (en anglais):
  • Impressionnez fortement le public par la manière comment vous parlez, comment vous racontez. Travaillez à la base de votre rhétorique.
  • Mettez vos réalisations en scène sans organiser un cirque.
Réspectez la loi
Et si un logiciel de présentation n'est pas à éviter, suivez la la loi 10-20-30 de la présentation: 10 diapos, 20 minutes, 30 points: Ne dépassez jamais le nombre de 10 diapos pour ne pas dépasser 20 minutes de discours (quand vous avez 1 heure) et écrivez les caractères au moins 30 points. Cela vous force de vous concentrer sur l'essentiel: un graphisme, deux, trois mots clés. Ainsi vous évitez un grand nombre d'erreurs et si ce que vous disiez et bon, vos auditeurs vont l'apprécier.

Soutenez le mouvement contre la dictature PowerPoint
Quand nous avons écrit que les salariés, les congressistes, les élèves et les étudiants, qui préfèrent abandonner les logiciels de présentation ne devraient plus se justifier, cela demande un grand mouvement pour lancer le débat sur la manière comment nous présentons. et cela ne fonctionne que si la presse internationale y écrit. C’est pourquoi M. Matthias Pöhm, un grand conférencier a lancé le Parti Anti PowerPoint (PAPP/APPP). Il a choisi la structure d’organisation d’un parti, parce que les partis attirent plus facilement l’attention des médias. Le PAPP a sont siège en Suisse, parce qu’ici, chaque citoyen du monde peut adhérer à un parti. Cela ne doit pas vous décourager. Car en dépit de tout, ça reste un mouvement. Le PAPP ne poursuit aucun objectif politique. Dès que ses membres auront atteint un certain nombre, dès que le PAPP  sera devenu le quatrième parti en Suisse, les médias ne pourront plus faire l’impasse sur ce problème, qui sera posé de façon mondiale et massive. C’est la seule raison d’être du Parti Anti PowerPoint, dont l'adhésion est absolument gratuite. (On peut choisr l'adhésion sans que le nom soit publié quelquepart et sans que l'on resoit des courriels.)


Si vous préférez écouter (que de lire), voilà le président du PAPP, un allemand, qui vous parle en français (avec un petit accent, mais librement et passionant):

Samstag, 14. Juli 2012

Stadtbibliothek mit drei Benutzern

Den Schlüssel gibts im Rathaus
Im Feuilleton der NZZ wurden die Auswirkungen der Sparmassnahmen Spaniens im Kultursektor beklagt, wo unter anderem in Agolada die Gemeindebibliothek schliessen musste. Offenbar liegt dem unter argem Spardruck stehenden Bürgermeister aber doch mehr an der Bibliothek, als zuerst angenommen. Ein Leser wies nämlich darauf hin, dass die Bibliothek nur doch drei Kinder als regelmässige Benutzer aufwies. 

Nun wurde zwar das Personal entlassen und die Bibliothek hat keine Öffnungszeiten mehr. Wer aber ein Buch ausleihen will, kann dies weiterhin tun. er muss sich im Rathaus am Schalter melden und ein Verwaltungsangestellter kommt rasch mit in die Bibliothek. Das ist sicher keine optimale Lösung, aber besser als an anderen Orten, wo dann gleich die Bestände aufs Altpapier geworfen und die Gebäude verkauft wurden, ist da allemal.

Die Frage stellt sich, weshalb von 3000 Einwohnern nur drei regelmässig in die Bibliothek gehen, deren Ausleihe gemäss NZZ kostenlos ist. Was tat die Bibliothek vor der Schliessung in punkto Leseförderung? Was die Schule? Wenn es brennt, ist es oft zu spät, um zu reagieren. Agieren zudem langfristig auch günstiger.

Samstag, 23. Juni 2012

Alan Turing zum 100. Geburtstag

Noch bevor es praxistaugliche Computer gab, schrieb Alan Turing die Theorie dazu, ein 36seitiges Büchlein, das die Möglichkeiten der Computerisierung definierte. Diese sogenannte Turingnaschine ist seit 75 Jahren das Mass aller Dinge. Wem die 36 zu kompakt sind, der lese die von Petzold kommentierte Ausgabe. Eine Auswahl an Artikeln aus der Neuen Zürcher Zeitung anlässlich des 100. Geburtstages Alan Turings am 23. Juni 2012.

Alan Turing wäre am 23. Juni 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass gilt 2012 als «Turin-Jahr»; der britische Mathematiker wird in zahlreichen Sonderpublikationen und Konferenzen geehrt. Turing, der 1954 – vermutlich durch eigene Hand – aus dem Leben schied, ist inzwischen zum Helden der Populärkultur geworden, doch Person und Werk bleiben schwer zugänglich. Seinen Ruf als Mathematiker begründete er 1936 mit dem Aufsatz: «On Computable Numbers with an Application to the Entscheidungsproblem». Hier wird unter anderem das Konzept der heute sogenannten «Turing-Maschine» definiert.


Computergeschichte: Das Gadget aller Gadgets
Der erste moderne Computer eine universell programmierbare Maschine fähig zur Lösung äusserst komplizierter mathematischer Probleme wurde Ende 1936 in Betrieb genommen Es gab dann noch ein paar Bugs auszumerzen… Die Turingmaschine bestimmt bis heute die Grenze der Berechenbarkeit.

Digitaler Pionier: Turings Chatroom
Als er Mitte des letzten Jahrhunderts jenen Test ersann, der seither die Phantasie von Liebhabern wie Verächtern der sogenannten künstlichen Intelligenz beschäftigt, hat der Mathematiker, Kryptologe und Tüftler Alan Turing womöglich den ersten Chatroom der Menschheitsgeschichte entworfen – wenngleich der virtuelle Raum, in dem die «Plauderei» stattfinden sollte, damals selbst noch virtuell, das Experiment nur erst ausgedacht war: Eine fragenstellende Person steht mit zwei abwesenden Kommunikationspartnern (via «teleprinter») in schriftlichem Austausch, von denen der eine ein Mensch, der andere ein Computer ist. Herauszufinden ist, hinter welcher Adresse sich der Apparat verbirgt. Gelingt dies nicht, so hat man Grund, dem Computer Intelligenz zuzuschreiben und das, was er tut, als «denken» zu taxieren. Das zumindest wird dem Leser des 1950 publizierten Artikels «Computing Machinery and Intelligence» nahegelegt.

Späte Anerkennung für Alan Turing
Der britische Mathematiker Alan Turing hat zu seinen Lebzeiten nur wenig publiziert. Wichtige Arbeiten, die er während des Zweiten Weltkriegs geleistet hat, blieben lange geheim. Er wurde als Kriegsheld geehrt, doch erst heute lassen sich seine Leistungen vollumfänglich beurteilen. Als er am 7. Juni 1954 unter tragischen Umständen 42jährig starb, war er ausserhalb eines kleinen Zirkels von Mathematikern kaum bekannt. Der Zweite Weltkrieg, so schien es nach seinem frühen Tod, hatte seine wissenschaftliche Karriere unterbrochen, wenn nicht gar zerstört. Doch Turing hat auch während dieser Jahre Bedeutendes geleistet, nur waren diese Arbeiten lange nicht bekannt.

Warum Computer nie denken werden
Der britische Physiker Roger Penrose ist einer der angesehensten Wissenschafter unserer Zeit. Er ist überzeugt davon, dass das Bewusstsein ein quantenmechanischer Vorgang ist und dass dasUniversum weder einen Anfang noch ein Ende hat. Und er erklärt, warum Computer nie denken werden.

Wer war Alan Turing?
Trotz der Arbeit vieler Biographen bleiben Leben und Werk des britischen Wissenschafters schwer fassbar. Eine Kurzfassung seiner Biographie. Und weshalb Turing bis heute wichtig ist!

Gedankenspiel: Turing und Zuse im Gespräch
Turing hat, von seinen Zeitgenossen kaum beachtet, die Informatik grundlegend geprägt. Was hätter er mit Konrad Zuse, dem deutschen PC-Erfinder diskutiert? Ein Gedankenspiel in der NZZ.

Donnerstag, 21. Juni 2012

Durch diese Gesetzeslücken schlüpfen schlüpfrige Cyberkriminelle

In zwei Gastbeiträgen (hier und hier) hat Barbara Schmid-Federer auf Probleme im Kinder- und Jugenschutz im internet hingewiesen und politische Forderungen aufgestellt, die sie auch im Nationalrat einbringt. Zur Illustration hier noch drei Fälle von Gesetzeslücken.

Pornografie und Gewalt im Internet
Das zentrale Zurverfügungstellen (Hosting Provider) kinderpornografischer Daten ist unter Strafe zu stellen. Die technischen Möglichkeiten bestehen seit Jahren. Es ist wichtig, dass Kindern der Zugang zu kinderpornografischen und gewaltverherrlichenden Darstellungen verunmöglicht wird. Dies kann durch eine Zertifizierung zur altersgerechten Beurteilung der Inhalte von Internetseiten geschehen. Die Eltern sind verantwortlich, den «Zugang»/«Nicht-Zugang» zu Intemetseiten bei ihren Kindem durchzusetzen.

Petition Kinderschutz im Internet
Seit dem Inkrafttreten der neuen Strafprozessordnung am 1. Januar 2011 hat die verdeckte Ermittlung im Vorfeld von Straftaten keine gesetzliche Grundlage mehr. Es muss also immer etwas passiert sein, bevor die Polizei handeln kann. Experten haben für diese juristische Entwicklung kein Verständnis und fordern, diese Gesetzeslücke zu schliessen. Die Petition Kinderschutz im Internet möchte die verdeckte Ermittlung im Chatroom im Kanton Zürich wieder einführen und sammelt zu diesem Zweck seit Ende 2011 Unterschriften. Auch auf Bundesebene muss die präventive verdeckte Ermittlung durch polizeiliche Kräfte in Chats und Onlineforen erlaubt werden.

Cyberbullying
Von Cybermobbing spricht man, wenn Kinder oder Erwachsene in Foren und socialmedia Plattformen beleidigt, beschimpft oder per Fotomontage in pornografischen Posen dargestellt werden. Der Bundesrat ist der Meinung, dass die relevanten zivil- und strafrechtlichen Bestimmungen genügen. Nationalrätin Barbara Schmid ist anderer Meinung. Sie fordert ein umfassendes durchdachtes Konzept zum Umgang mit Phänomenen wie Cyberbullying. Zum Beispiel soll ein Cyberbullying-Beauftragter zur wirksamen Bekämpfung der genannten Phänomene mit den nötigen Mitteln ausgestattet werden. Kantone und Bund müssen zusammenarbeiten. Babara Schmid hat bereits im Oktober 2010 ein entsprechendes Postulat eingereicht.

Barbara Schmid-Federer (Männedorf) ist seit 2007 Nationalrätin und Mitglied der national
rätlichen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit sowie der Gerichtskommission. Sie ist Mutter zweier schulpflichtiger Kinder. Trotz Affinität zum Internet ist sie nicht von der Piratenpartei, sondern sieht ihr Engagement als zeitgemässe Weiterführung der
Familienpolitik der CVP.

Dienstag, 12. Juni 2012

Vivons-nous la fin des bibliothèques?

Lors de sa laeçon d'adieu à l'Université de Genève, Alain Jacquesson commenca par un petit historique sur les périodiques scientifiques où les bibliothèques passèrent du propriétaire à au locataire dès la fin de la deuxième guerre mondiale. Ceci dû au désintérêt pour l’administratif lié à la publication des chercheurs, scientifiques et savants. Jacquesson rappella la fin du ZentralBlatt mise en place dès le 19e siècle par les académies ou leurs équivalents.

Ces changements fondamentaux ne sont pas les seuls. En plus, les coûts explosent. Même si c’est moins marqué, la lecture publique est aussi concernée. Au travers de la numérisation (du gris au numérique, numérisation rétrospective, ...), la dématérialisation des objets culturels conduit à l’indifférence du lieu des savoirs, des recherches, des formations, etc. L’éloignement des sources n’existe plus.

Droit contractuel versus droit d’auteur
L’industrialisation des savoirs est facteur d’un plus grand revenu pour les actionnaires et d’une perte d’intérêt pour la transmission du savoir au public. Le droit contractuel remplace le droit d’auteur. Le prêt entre bibliothèque devient litigieux. On se souvient qu'au procès actuel entre l'École Polytechnique de Zurich et Elsevier. Les lecteurs sont par ailleurs captifs des outils liseuse ou autre à travers des contrats exclusifs, des ventes liées au matériel, des versions incompatibles, ce que Jacquesson appelle la gestion des droits numériques ou digital rights management en anglais, soit le contrôle technique de l’utilisation des ressources documentaires.

Alain Jacquesson parla des livres numériques chronodégradables ou qui «s’autodétruisent» après un nombre défini de lectures. Les éditeurs utilisent le vocabulaire des bibliothèques comme bibliothèque de prêt (lending library) ou prêt gratuit (borrow for free), mais en monétarisant le service parfois de manière cachée comme par exemple l'inscription en tant que membre obligatoire et payante.

Bénéfice privatisé, coûts à l'état
L'ancien directeur de l'École des bibliothécaires de Genève présenta un tableau séparant les services récupérés par les multinationales commerciales sur les activités des bibliothèques. En résumé, les tâches coûteuses comme catalogage, cotation, indexation restent dans les bibliothèques, pendant que publication, vente, location, prêt, donc les activités monétarisables sont reprises par les grands éditeurs internationaux. Les universités ont réagi avec les archives ouvertes, avec les preprints des physiciens, au départ, et avec l’Open Access. La déclaration de Berlin a vu le jour, mais son principe d’accès libre est remis en cause par le Sénat américain en ce moment sous pression du lobby puissant des éditeurs). L’éthique de Jacquesson ne lui permet pas de faire l’apologie du piratage.

Selon le conférencier, l'âge d’or est derrière nous. L'économie et les lois régissent maintenant la profession du bibliothécaire. Lors des questions et pour avoir une vision plus optimiste de l’avenir, il fut question de transfert d’emplois vers les sites de ventes en ligne, de l’option, pas très retenue, de devenir éditeurs, mais, par contre, de travailler avec les chercheurs et les juristes sur la libération des données sémantiques, sur l’autoédition, sur les valeurs ajoutées payantes, mais au profit des bibliothèques, du changement de mandat des bibliothèques d’un lieu de savoir à un lieu de socialisation, de discussion, de travail (on va à la bibliothèque pour travailler sans être dérangé), de tranquillité (un bâtiment pour les gens).

Il fut aussi question du boycott d’Elsevier, Springer, Wiley par Harvard et d’autres universités. Jacquesson n’y croit pas. Il pense que le boycott doit être ciblé, autrement il pénalise le chercheur, à cause du système d’évaluation actuel. Mais un changement fondamental de l’évaluation des chercheurs (facteurs d’impact et autres) par les académies pourrait être une piste de réflexion préalable au boycott.

Publications d'Alain Jacquesson:
L'informatisation des bibliothèques

Concernant la culture libre, voir ici.
Source: Sandra Levai, image: Moumou82/Wikipédia

Freitag, 25. Mai 2012

Jugendschutz: Gesetzeslücken schliessen

Polizei – auch im Internet?
Im ersten Teil ihres Gastbeitrages hat Barbara Schmid-Federer auf die Schattenseiten des Booms und der grenzenlosen Möglichkeiten im Internet — gerade auch für Kinder und Jugendliche — hingewiesen. Im zweiten Teil lotet sie aus, wieviel und wo geregelt werden muss.

Eine der ureigenen staatlichen Aufgaben ist der Schutz defr Bürger, des Eigentums, der Wirtschaft und der Infrastruktur. Mit dem Internet steht der Staat vor neuen Herausforderungen, auf die dringend reagiert werden muss. Primäre Frage dabei ist, warum die Netzwerkkriminalität noch nicht vom Gesetz erfasst ist? Anbieter einer Internetplattform (Provider) können für die missbräuchliche Verwendung der Plattform nicht verantwortlich gemacht werden.

Gesetzeslücken schliessen
Diese Rechtsunsicherheit öffnet dem Missbrauch Tor und Tor. Oder: Warum wird Grooming nicht einfach unter Strafe gestellt? Das heutige Strafgesetzbuch wurde bislang nicht auf die Anwendbarkeit in Sachen Internet überprüft, was Iängst fällig wäre. Der Bundesrat hat mittlerweile erfreulicherweise eingesehen, dass wir für die Zukunft ein ICT-Grundlagengesetz brauchen, um beispielsweise minimale Anforderungen an diejenigen stellen zu können, welche Internetplattformen anbieten.

Zum Schutz von Kindern können die Online-Diskussionsforen sicherer gemacht werden. Helfen würde die automatische Erkennung der Teilnehmer in Diskussionsforen. Besteht der dringende Verdacht, dass zum Beispiel ein Pädophiler oder andere Kriminelle auf der Plattform tätig sind, müssen sie von der Plattform entfernt werden können.

Sicherheit erhöhen
Weiter müsste das zentrale Zurverfügungstellen (Hosting) kinderpornografischer Daten unter Strafe gestellt und verfolgt werden. Dazu braucht die Polizei Mittel oder muss bestehende Ressourcen den neuen Aufgabe zuordnen.

Grundlage wäre eine umfassende Strategie zur Sicherheit im Internet (eine nationale Strategie zur Cyber-Defense). Dieses Projekt ist am laufen, und es braucht breite Unterstützung. Es geht nicht darum, die Dynamik moderner Technologie zu behindern, sondern darum, cine schweizweite Debatte über die Zukunft unserer Sicherheit zu führen, die richtigen Massnahmen zu treffen und so diese Dynamik in die richtigen Bahnen zu lenken.

Prävention verstärken
Ein weiteres Handlungsfeld ist die Prävention, die dringend verstärkt werden muss. Wesentlich hierbei ist die Medienerziehung. Bund und Kantone müssen gemeinsam Präventionskampagnen durchführen, Anlaufstellen für Eltern, Behörden und Lehrer schaffen sowie die entsprechenden Lehrmittel bereitstellen.

Wichtig ist ausserdem, dass sich die Behörden (Bakom, Kobik, Fedpol, die kantonale und städtische Polizei) besser koordinieren. Zur Optimierung der Ressourcen im Bereich Jugendschutz sollen zumindest cine Koordinationsstelle eingerichtet und ein nationales Kompetenzzentrum für elektronische Medien geschaffen werden.

Wichtige Adressen:

Samstag, 12. Mai 2012

Rahmenbedingungen für mehr Medienkompetenz

Die Dynamik der «neuen» Medien in die richtigen Bahnen zu lenken ist keine einfache Aufgabe, insbesondere da viele Politiker wenig davon verstehen und Politik per se schwerfällig ist oder dann überbordet. Eine löbliche Ausnahme scheint die Verfasserin dieses Gastbeitrages, Barbara Schmid-Federer, zu sein.


Cyberspace, Internet, Facebook – dies sind klingende Namen, welche die Welt verändert haben. Der Boom und die Möglichkeiten scheinen grenzenlos. Ebenso sind es aber leider auch die Schattenseiten. Die Verbreitung von Pomografie, sexuellem Missbrauch und übler Nachrede ist mitgewachsen. Zum Schutz unserer Kinder und Jugendlichen sollte die Dynamik der neuen Medien deshalb dringend in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Der Staat muss seine Verantwortung wahrnehmen; die Sicherheit muss erhöht und die Prävention gestärkt werden.

Die elfjährige Lea hat gerade ungewollt eine Vergewaltigungsszene im Internet gesehen. Diese Bilder wird sie nie mehr vergessen. Ob sie ihren Eltern davon berichtet, ist ungewiss, viele tun es nicht. Heutige Eltem von Jugendlichen sind ohne Internet aufgewachsen. Die meisten von ihnen halten mit der rasanten Entwicklung im Internet nicht Schritt. Leas Eltern fühlen sich sicher, wenn ihr Kind vor dem Computer sitzt. Dass es im Web 100 000 Kinderpornografie-Seiten gibt, wissen sie nicht.

Handeln, bevor etwas passiertLeas Eltern haben ein starkes Vertrauensverhältnis zu ihrem Kind, was die beste Voraussetzung ist, dass Lea über das Gesehene spricht und es verarbeiten kann. Verhindern, dass es überhaupt dazu kommt, können ihre Eltem aber nicht. Und genau dies muss sich ändern, deshalb müssen heutige Eltern fit für die modernen Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) wie Internet oder Natels gemacht werden.

Möglich ist dies durch Präventionskampagnen, Informationsbroschüren und entsprechende Anlaufstellen. Die Gefahr, Opfer sexueller Anmache, verführerischer Propaganda oder von Pornografie zu werden, ist gross. Seit Jahren werden Veranstaltungen durchgeführt, bei denen Eltern lernen, welche Mittel zur Prävention zur Verfügung stehen. Verantwortungsbewusste Telecom-Anbieter haben Jugendschutzprogramme entwickelt, die problemlos auf dem Computer installiert werden können. Auch erfahren die Eltern dabei, wo sie sich melden können, wenn ihr Kind etwa Opfer von sexueller Anmache im Chat geworden ist.

Mit Profis zusammenarbeitenLeider finden solche Veranstaltungen nur dort statt, wo die Schulleitung das Problem erkannt hat. Und die Reaktion der Eltern, die geschult wurden, ist immer die gleiche: «Warum hat uns das niemand gesagt?» Sinnvoll ist es, wenn Gemeinden und Kantone gemeinsam ICT-Schulungen durchführen.

Am besten werden solche Schulungen mit Profis und mit der Polizei organisiert. Sie setzen sich tagtäglich mit Themen wie Kinderpornografie, Cybergrooming (gezieltes Kontaktieren von Jugendlichen zur sexuellen Belästigung) oder Cyberbullying (Mobbing) auseinander. Sachkenntnis im Umgang mit elektronischen Medien ist neben staatlichen Massnahmen die beste Prävention.

Weiterführende Angebote im Netz: