Mittwoch, 28. März 2012

Document Freedom Day

Document Freedom DayJe tenais à vous signaler, au cas où vous l'ignoriez, qu'aujourd'hui est un jour tout particulier, notamment pour l'univers de l'information documentaire. C'est en effet le «Document Freedom Day».

Je ne sais exactement comment il faudrait le traduire, mais pour ma part j'aime bien l'idée d'une «Journée de libération des documents». Pour une meilleure interopérabilité (donc pour garantir l'échange, la diffusion et le partage), ainsi que pour assurer une certaine pérennité des données numériques, il est essentiel de passer par des formats et des standards libres, ou à tous le moins ouverts.

Et nous avons de la chance: choisir ces formats et standards est de moins en moins contraignant. Profitons-en!

Document Freedom Day — Offene Bibel (Plakat)Heute ist der Tag der Freien Dokumente (engl. Document Freedom Day). Der Tag soll jeweils am letzten Mittwoch im März das «Bewusstsein für frei zugängliche Dokumente» in Erinnerung rufen.

Gerade heute, wo Bibliotheken gegen Verlage kämpfen müssen, dass sie gewisse Zeitschriften noch ausleihen oder Kopien einzelner Seiten anfertigen dürfen und wo manche Anbieter mit proprietären Formaten die Kunden an sich ketten wollen, ist der Tag der Freien Dokumente wichtig. Die Förderung und Annahme der freie Dokumentenformate steht deshalb auch weit oben auf der Traktandenliste.
Dieser Erfahrungsbericht zeigt, weshalb offene Dokumente wichtig sind… und hier geht es noch etwas vertiefter zum Thema offener und verbotener (!) Information.

Dienstag, 27. März 2012

Bibliothek begeht Selbstmord

Ohne Strategie kein Erfolg
Die Bibliothek von M… ist zu klein, viel zu klein. Für eine Kleinstadt mit weit über 10 000 Einwohnern reichen 190 m2 als Stadtbibliothek, und Schulbibliothek für Primar- und Sekundarschule hinten und vorne nicht. Dies hätte ändern sollen.


Die kleine Bibliothek von M… ist in einer privaten Liegenschaft untergebracht und der Mietvertrag endet spätestens 2019, da dann das Haus gesamtsaniert wird. Trotzdem (oder gerade deshalb) leisten die Bibliothekare schier unglaubliches. Der Medienbestand konnte in den vergangenen Jahren leicht erhöht werden und die Ausleihzahlen sind weiterhin steigend.

Nun bot sich die Gelegenheit, in einem von der Primarschule geplanten neuen kleinen Schulhaus rund 500 m2 für die Bibliothek vozusehen. Zwar wären bei der Einwohnerzahl von M… 700 Quadratmeter angebracht, doch vieles sprach für das Projekt: Vergrösserung der Fläche um 150%, äusserst zentrale Lage mitten im Dorfzentrum zwischen Primar- und Sekundarschule, 3 min neben dem Einkaufszentrum. Doch daraus wird nun nichts. Der Planungskredit für das neue Schulhaus wurde abgelehnt.

Sparapostel mobilisieren Neinsager
Die Gründe dafür sind relativ einfach zu finden: An der Gemeindeversammlung namen neben den üblichen Teilnehmern nur eine Gruppe organisiert teil: die Steuersenker. Und die Steuersenker sind grundsätzlich gegen alle Ausgaben. Wir haben vorgeschlagen, dass die Schule eine Woche vor der Gemeindeversammlung allen Kindern ein Flugblatt mit nach Hause gibt mit dem Hinweis auf die Versammlung und auch, dass es um Schule und Bibliothek geht.

Desgleichen hätte die Bibliothek zwei oder gar drei Monate vorher spezielle Buchzeichen mit dem Rückgabedatum an die erwachsenen Benutzer abgeben können: «Hilfe, unsere Bibliothek platzt aus allen Nähten und der Mietvertrag läuft aus. Stimmen Sie JA zum Projektierungskredit an der Gemeindeversammlung am …»

Bibliothek hüllt sich in Schweigen
Sowohl die Schule als auch die Bibliothek wollten als Institution neutral bleiben und keine Stellung beziehen oder sich nicht exponieren, obwohl sie direkt betroffen waren und nun unter dem Entscheid leiden. Ich denke, solche Neutralität ist falsch. Bibliothek und Schule als Trägerin der Bibliothek müssen sich sehr wohl politisch engagieren – immer dann, wenn es um bibliothekarische Anliegen geht. Neben der skizzierten nicht durhgeführten Flugblatt- und Lesezeichenaktion war an den Mitgliederversammlungen der Parteien wohl ein Vertreter der Schule, jedoch niemand der Bibliothek anwesend.

Aber Lobbyarbeit beginnt eigentlich schon viel früher, respektive muss ein ständiger Zustand sein. Mit grossem Efforts kann mam kurzfristig eine Gemeindeversammlung «umkehren». Besser ist es jedoch, wenn die Bibliothek ständig an sich erinnert und positiv in den Köpfen der Bevölkerung verankert ist. Nur dann lassen sich Desaster wie in M… mit vernünftigem Aufwand vermeiden.



Dienstag, 20. März 2012

Alte Filmrollen: Ausschuss oder Kulturgut?

Jahrzehntelang wurden Filmkopien nach ihrer Auswertung im Kino vernichtet: als Abfall, der nicht mehr interessierte - aus dem aber auch keine weiteren Gewinne mehr gezogen werden sollten. Filmliebhaber, die einzelne Titel vor der Auslöschung retteten, legten so die Grundsteine zu den viel später auch von den Verleihern alimentierten Kinematheken.

In den ersten Jahren des Films, Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, war die Sache klar: Filmkopien waren zum Verbrauch bestimmt. Die (damals noch kurzen) Filmrollen wurden so oft durch den Projektor gekurbelt, bis sie kaputtgingen oder bis das Publikumsinteresse nachliess und mit neuen Sujets geködert werden musste. Das abgespielte Material wurde weggeworfen. Selbst dem originalen, in der Kamera belichteten Negativ drohte dasselbe Schicksal: Nach der Anfertigung einer gewissen Anzahl von Kopien wurde es ebenfalls unbrauchbar. Erfolgreiche Sujets, nach denen weiterhin eine Nachfrage bestand, wurden flugs nochmals gedreht.

Erste Filmarchive
Wer Filme ausschliesslich unter dem Gesichtspunkt der kurzlebigen, weil für einen sich rasch sättigenden Markt bestimmten Ware sah, für den war die nicht mehr gefragte Filmkopie logischerweise Abfall, aus dem sich allenfalls das Silber der fotografischen Schicht zurückgewinnen liess. Diese Logik liess nach dem Siegeszug des Tonfilms Ende der 1920er Jahre auch die Stummfilme als obsolet erscheinen. Deshalb ist aus den ersten Jahrzehnten des Films nur ein kleiner Bruchteil der Werke erhalten.

An diesem Punkt regten sich die ersten Bestrebungen, Filmarchive zu schaffen. Die immer wieder beschriebene (und dann auch selbst zum Filmbild gewordene) Gründungslegende schildert, wie Henri Langlois in Paris mit einigen Freunden und einem Handkarren aus dem Lager eines Schrotthändlers der Entsorgung harrende Filmrollen entwendete, um die Stummfilmschätze für die Nachwelt zu retten. Denn spätestens in den zwanziger Jahren hatte sich ein Publikum gebildet, das im Film nicht nur ein flüchtiges Divertissement sah, sondern ein ernstzunehmendes Kulturprodukt, ja: die Kunstgattung des 20. Jahrhunderts.

Die Marktlogik widersetzte sich noch lange der öffentlichen Archivierung von Filmen. Nur langsam begannen längerfristig denkende Firmen in den Lagerungskosten Investitionen zu sehen, die sich auf die Dauer doch lohnen könnten, und deshalb die eigenen Produktionen aufzubewahren. Verleihkopien aber sollten (und sollen bis heute) aus der Zirkulation gezogen werden, um unautorisierte Aufführungen nach dem Ablauf der Lizenzfrist zu verhindern und um Platz für Neues auf dem Markt zu schaffen. Während Jahrzehnten sahen die Verleihverträge daher vor, dass der Lizenznehmer die - von ihm bezahlten - Filmkopien bei Vertragsende zu vernichten und die Kosten für diese «Abfallentsorgung» zu tragen hatte.

Findige Filmliebhaber machten sich dies zunutze. Der Basler Sammler Edwin Hofmann etwa erzählte gerne mit einer Mischung von Verlegenheit und Stolz, dass er sich Briefpapier drucken liess, auf dem er als «Filmvernichtungsanstalt» jeweils den Schweizer Verleihfirmen attestierte, dass ihre Kopien ordnungsgemäss entsorgt worden seien. Die Verleiher waren froh, dass jemand den Kopienabfall gratis bei ihnen abholte; Hofmann freute sich über die Bereicherung seiner klandestinen Sammlung. Eine dankbare Basler Öffentlichkeit sollte ihm seine Kinoapparate und Filmkopien Anfang der achtziger Jahre abkaufen. Aus dem Abfall war geschätztes Kulturgut geworden.

Als die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, die den Filmbestand der früheren UFA und anderer in deutschen Staatsbesitz gelangter Produktionsfirmen verwaltet, Ernst Lubitschs Komödie «Die Bergkatze» (1921) restaurieren wollte, stellte sich heraus, dass sich davon in Deutschland keine vollständige Kopie mehr fand. Man suchte weltweit nach weiteren, möglicherweise weniger oder anders gekürzten Kopien. In der restaurierten Fassung des Films stammt nun eine kurze Passage aus der «Bergkatze»-Kopie, die Edwin Hofmann seiner Sammlung einverleibt hatte.

An die Stelle der beglaubigten Kopienvernichtung ist seit den siebziger Jahren international die Praxis getreten, die Filmkopien nach Lizenzablauf einem anerkannten öffentlichen Archiv - in der Schweiz der Cinémathèque suisse in Lausanne - zu übergeben. Neue Auswertungsformen wie Fernsehen, Videokassetten und DVD haben den einst geringgeachteten alten Filmen auch in den Augen der Produzenten wieder zu neuer Wertschätzung verholfen. In vielen Fällen besassen sie jedoch nur noch die Aufführungsrechte, nicht aber Negativmaterial oder eine vorführbare Kopie. Die Archive, die einst, strenggenommen, einen guten Teil ihrer Schätze in der Illegalität gehortet hatten, kamen zu neuem Ansehen. Die bei ihnen liegenden Kopien verhalfen den Produzenten oft dazu, dass sich die abstrakten Rechte zu konkreten Auswertungsverträgen ummünzen liessen. Aus dem Abfall war auch eine erneut begehrte Ware geworden.

In neuerer Zeit gestaltet sich die Filmlancierung im Kino zunehmend hektischer: Vermeintlich erfolgversprechende Filme werden in immer grösserer Kopienzahl auf den Markt geworfen und verschwinden nach immer kürzerer Zeit in der Versenkung. Die Schweizer Verleihfirmen sind angesichts der aus solcher Kopienflut resultierenden hohen Lagerkosten dazu übergegangen, den grössten Teil der Kopien nach wenigen Monaten der Cinémathèque suisse zu übergeben.

Überquellende Archive
Das Schweizer Archiv, das noch vor wenigen Jahrzehnten fast um jede Filmkopie betteln musste, wird inzwischen damit überschwemmt. Das Filmlager in Penthaz, Ende der achtziger Jahre grosszügig gedacht, ist längst an die Grenzen seines Fassungsvermögens gelangt. Vergangenen Dezember hat nun der Nationalrat im Rahmen des zivilen Bauprogramms den Kredit für den Bau eines zweiten Filmarchivgebäudes in Penthaz bewilligt. Bis zu dessen Erstellung wird das kostbare Gut notdürftig zwischengelagert.

Die erfreuliche Tatsache, dass immer grössere Teile der Produktion in die Archive gelangen, stellt diese vor neue Probleme. Haben sie bisher nach Möglichkeit jeden Filmmeter, den sie bekommen konnten, gesammelt, werden sie künftig nicht mehr um eine Auswahl herumkommen. Die rasch voranschreitende Digitalisierung von Produktion und Vertrieb wird die Archivierungsprobleme nicht lösen, sondern lediglich verlagern.

Was also soll weiterhin als zu erhaltendes Sammelgut angesehen und was als Abfall weggeworfen werden? Soll man das künstlerisch Wertvolle privilegieren gegenüber reiner Kommerzware? Die Filmgeschichte kennt - wie die Kunstgeschichte - berühmte Fälle, in denen ein anfänglich negatives Urteil durch die Nachgeborenen korrigiert wurde. Das heutige Qualitätsurteil zum Erhaltungskriterium zu machen, erscheint daher problematisch. Und das Triviale von gestern, selbst wenn es später keine Erhebung zum Kultobjekt erlebt, ist zumindest von kulturgeschichtlichem Zeugniswert.

Ohne dass diese für die Archive in Zukunft entscheidenden Fragen schon schlüssig beantwortet wären, ist die Cinémathèque suisse bereits davon abgekommen, in jeder Filmkopie wertvolles Kulturgut zu sehen: Welchen Sinn sollte etwa die Aufbewahrung von zehn Kopien der französischen Synchronfassung eines Dutzendfilms aus Hollywood haben? So tief es das Sammlerherz, das wohl in jedem Archivmenschen steckt, auch schmerzen mag - selbst die Cinémathèque wird davon höchstens die zwei besterhaltenen aufbewahren. Der Rest: Abfall.

Quelle: von Martin Girod in der Neuen Zürcher Zeitung, 11. April 2009, Nr. 84, S. 56.
Martin Girod ist Filmjournalist und hat in Basel und Zürich jahrelang Kinos programmiert.

Donnerstag, 8. März 2012

Sur un malentendu

Pendant les 40 jours qui précèdent Pâques, les catholiques préparent cette fête dans une période qu'ils appellent le carême (un peu comme l'avent avant Noël). Les Pères dominicains de France offrent pendant ce temps depuis dix ans déjà un service de médidation quotidien d'une à deux minutes par courriel, podcast et aussi sur facebook. Il y a quelques jours, le P. Adrien a montré comment le SPAM influence notre manière de croire en Dieu!

«Heureux, vous les pauvres, car le Royaume de Dieu est à vous.»
La méditation
L’argent ne fait pas le bonheur, tout le monde le sait; mais ce que les pauvres savent aussi très bien, c’est que la misère ne le fait pas davantage. Jésus n’est pas la victime d’une illusion romantique: ce qui rend heureux, ce n’est pas la pauvreté; c’est le Royaume de Dieu - mais ce sont les pauvres qui le possèdent. Pauvres, c’est-à-dire ceux qui sont dépourvus des rassurantes sécurités du monde, privés du superflu qui occupe le cœur à défaut de le remplir. Il faut bien cela pour oser fonder son bonheur sur cette vérité toute simple: Dieu m’aime infiniment, sans conditions. Ce trésor-là est à l’abri des crises, et notre péché même ne peut pas nous l’ôter: si nous le rejetons, il ne sera jamais plus loin qu’à la porte de notre cœur.

Mais nous avons reçu assez de courriers ou de mails trompeurs, nous promettant des gains mirobolants à des loteries imaginaires ou d’improbables héritages exotiques, pour ne recevoir qu’avec prudence le trésor d’un Dieu qui aime gratuitement. Il serait plus rassurant d’avoir d’abord mérité cet amour par nos bonnes actions: notre pécule ne serait peut-être pas très gros, car nous n’agissons pas toujours bien, mais il nous appartiendrait vraiment; nous l’aurions gagné à la sueur de notre front, pas reçu sur un malentendu.

Dieu ne m’aime pas pour ce que je fais de bien, mais pour une meilleure raison, qui n’a rien d’un malentendu: il m’aime pour ce que je suis, parce que je suis quelqu’un d’infiniment aimable. Et s’il m’arrive bien souvent d’en douter, Dieu, lui, le sait bien: il me connaît comme s’il m’avait fait.

Texte: Frère Adrien Candiard op., Couvent de Lyon
Citation: Évangile de Jésus-Christ selon Saint Luc, chapitre 6, verset 20
Traduction liturgique de la Bible: ©AELF - Paris - Tous droits réservés.